Wege zu einem algenfreien Teich – Start des Algen Ratgebers
|In dieser Artikelserie beschäftigen wir uns mit dem Thema, das vor allem in der warmen Jahreszeit viele Teichbesitzer beschäftigt und nicht wenigen richtige Kopfschmerzen bereitet. Es geht um die sogenannten Algenplagen – ein unkontrollierbares, explosionsartiges Wachstum von diversen Algenarten. In diesem und in den folgenden Artikel beschäftigen wir uns mit den Möglichkeiten und Produkten für einen algenfreien Teich.
In jedem Gewässer präsent, sind die Algen ein fester Bestandteil eines Biotops. Eine Algenblüte oder Algenplage ist indes mehr als nur ein ästhetisches, sondern vor allem ein existenzielles Problem. Von selbst verschwindet kaum eine Algenplage, daher ist hier entschiedenes Handeln angesagt. Der Markt bietet heute ein breites Arsenal an hochwirksamen Mitteln, mit denen die Algen innerhalb kürzester Zeit vernichtet werden können.
Doch bei falscher Pflege könnte es leider heißen: Nach der Algenplage ist vor der Algenplage. Damit eine weitere Plage ausbleibt, müssen mehrere Maßnahmen ergriffen werden. Wir erklären, welche. Außerdem in unserer Artikel-Serie zum Thema „Gartenteich und Algen“: Kommentierte Liste der notwendigen Ausrüstung eines Teichbesitzers und die Vorstellung eines neuen Produkts.
Mithilfe unserer Tipps und innovativer Produkte von den führenden Herstellern bekämpfen Sie erfolgreich die lästigen Algen und müssen nie wieder mit einer Algenplage konfrontiert werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Algen: Nützlich, aber…
Bevor wir uns mit der Problematik der Algenplagen auseinandersetzen, lohnt es sich, eine Frage zu stellen: Was sind eigentlich Algen?
Niedere Pflanzen – Algen
Algen gehören zusammen mit Flechten und Farnen zu den sogenannten Niederen Pflanzen. Einzellig oder wenigzellig, leben die Algen fast ausschließlich im Wasser oder zumindest in einem sehr feuchten Milieu. Der Name „Alge“ ist sehr alt und ist bereits in der lateinischen Sprache nachgewiesen. In der Antike wurden als „algae“ alle Arten von Seegras und Tang bezeichnet.
Auch heute noch ist „Alge“ ein Sammelbegriff, sodass als Algen recht viele unterschiedliche Organismen bezeichnet werden, die sich jedoch allesamt vorwiegend von der Photosynthese ernähren. Viele Algen sind indes mixotroph, sodass sie neben der Photosynthese auch Bakterien verzehren. Diese Ernährungsquelle spielt aber für die Algen eine zwar wichtige, aber untergeordnete Rolle.
Viele Algen leben in der Regel frei im Wasser schwebend und machen den größten Teil des Phytoplanktons aus. Es sind aber auch festsitzende Algen bekannt. Früher wurden auch die Cyanobakterien als Algen bezeichnet, auch heute noch spricht man häufig von „Blaualgen“. Der Unterschied zwischen den Algen und Bakterien liegt auf dem Zelllevel: Die Algen sind Eukaryoten, ihre Zellen besitzen also einen Kern, die Bakterien – Prokaryoten, sind ohne einen Zellkern.
Algen – in jedem Gewässer präsent
Ob im Süß- oder im Salzwasser, Algen finden sich in jedem Gewässer auf unserem Planeten, ob stehend, fließend oder nur temporär. Von der Arktis über die Tropen bis zur Antarktis – die Algen sind allgegenwärtig. Diese Organismen sind wahre Überlebenskünstler, denn sie halten extreme Temperaturen, Nahrungsknappheit oder zum Beispiel Sauerstoffmangel aus. Außerdem – und genau dieser Umstand spielt bei den sogenannten Algenblüten oder Plagen eine entscheidende Rolle, nehmen die Algen die Nährstoffe aus dem Wasser schneller als die Pflanzen auf. Mehr noch, die Algen sind besonders schnell wachsende Lebewesen. Beide Eigenarten verschaffen ihnen einen Vorsprung vor den höheren Pflanzen. Bei ungünstigen Bedingungen ist eine Algenplage das Ergebnis.
Jedoch sind die Algen alles andere als nur lästige Mitbewohner im Teich oder einem andern Gewässer. Nein, sie gehören dazu und spielen eine nicht zu unterschätzende Rolle im jedem Ökosystem.
Die Algen übernehmen in einem Gewässer folgende Aufgaben:
- Verbrauchen Kohlendioxid und synthetisieren Sauerstoff;
- Verwerten Nährstoffe und filtern das Wasser;
- Dienen den Fischen, Krebstieren und anderen Organismen als Nahrung;
- Abgestorbene Algen sind ein natürliches Düngemittel für Pflanzen, ihre Reste – Detritus – Nahrung für diverse Tierarten von Fischen über Garnelen bis hin zu Schnecken.
Algenarten – so viele Algen leben im Teich
In einem Gartenteich oder einem Aquarium sind mehrere Algenarten gleichzeitig anzutreffen. Wir beschreiben nur die verbreitetsten und daher auch für die meisten Algenplagen verantwortlichen Arten:
Fadenalgen
Diese Algen gehören zu den Grünalgen (Chlorophyta) und sind mehrzellig. Als Fadenalgen werden zum Beispiel Algen aus den Gattungen Aegagrophila, Mougeotia oder Cladophora bezeichnet. Die Fadenalgen bilden Zellfäden, die bis zu 20-30 lang werden können. Im Wasser sehen die Fadenalgen meist wie Klumpen oder ganze Teppiche aus, die eine Wasserpflanze ganz umwickeln können. Übrigens bestehen die in der Aquaristik beliebten Mooskugeln aus Aegagrophila-Algen. Die Fadenalgen wachsen vorwiegend im klaren, sauberen Wasser.
Bartalgen
Die Bartalgen gehören zusammen mit weiteren ca. 6.000 Arten zu den Rotalgen (Rhodophyta) und dort zu der Gattung Compsopogon. Diese Algen machen vor allem das Leben der Aquarianer schwer, sind aber auch in einem Teich zu finden. Die Bartalgen können ganze 30 Zentimeter Länge erreichen. Sie bedecken die Blätter der Wasserpflanzen und blockieren dadurch ihre Photosynthese. Die Bartalgen siedeln sich auch auf dem Bodengrund, Steinen oder Dekogegenständen an.
Pinselalgen
Pinselalgen gehören der Gattung Audouinella an. Die bräunlich-schwarzen Pinselalgen werden bis zu 2 Zentimetern hoch und wachsen büschelförmig – daher ihr Name. Diese Algen lassen sich von den Blättern der Wasserpflanzen kaum entfernen und können bei einem starken Befall zum Absterben des Wirts – der Pflanze – führen.
Blaualgen, Cyanobakterien
Wie bereits oben erwähnt, sind diese Organismen eigentlich keine Mikroalgen, sondern Bakterien. Die Cyanobakterien (Cyanophiceae) nutzen Photosynthese, ihre bläuliche Farbe ist auf den Stoff Phycocyanin zurückzuführen. Es sind über 2.000 Arten von diesen Lebewesen bekannt.
Kieselalgen
Die Kieselalgen (Diatomeen) sind eine der zahlreichsten Gattungen der Algen, die vermutlich über 100.000 Arten zählt. Ihren Namen verdanken sie dem Siliziumoxid (SiO2), aus welchem ihre Zellwände vorwiegend bestehen. Die einzelligen Algen sind mikroskopisch klein und erreichen nur selten eine Größen von bis zu 2 Millimetern. Die Kieselalgen profitieren vom Licht- und Sauerstoffmangel. Wie alle anderen Algen, sind sie die ersten Gewinner beim Überangebot an Nährstoffen. Kieselalgen setzen sich auf dem Bodengrund oder Wasserpflanzen fest. Sie können großflächige Teppiche bilden und zu einer richtigen Plage werden.
Jedoch für die meisten der Plagen sind Fadenalgen und Cyanobakterien verantwortlich. Wie es zu diesem Übel kommt, erklären wir im nächsten Teil unserer Serie.
Gegen die Algen gibt es ein prima Hausmittel, im Frühjahr einen 1m langen und ca. 50cm, starken Eichenstamm ins wasser und es gibt das ganze jahr keine Alge, ich mache das seit ca. 5 jahren so und die Algen sind so gut wie weg, Im Eichenholz ist Folsäure und die tötet die Algen ab.
Hallo Manfred,
vielen Dank für Ihren Kommentar!
Eichenholz und Rinde enthalten Gerbsäure, die in der Tat gegen die Algenbildung hilft. Einen ähnlichen Effekt erzielt übrigens auch Gerstenstroh.
Problematisch ist, dass die Säuren nicht nur gezielt gegen Algen, sondern auch gegen Wasserpflanzen insgesamt wirken. Leider schaden diese Säuren auch den Fischen, sodass ich diese Methode in einem Teich mit Besatz eher mit Vorbehalt anwenden würde.
Das Wichtigste bei der Algenvorbeugung ist es, dem Wasser die überflüssigen Nährstoffe zu entziehen. Darauf zielen die meisten prophylaktischen Mittel, die Sie im Handel finden.
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