Koi Karpfen – die Könige des Gartenteichs
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Die verschiedenen Arten und Varietäten der Koi in der Übersicht
Starke geschmeidige Körper, elegante Bewegungen, glänzende Schuppen und neugierige runde Augen – das alles sind Nishikigoi, abgekürzt Koi. Koi sind Karpfenfische und als solche mit Schuppenkarpfen oder Spiegelkarpfen verwandt. Übersetzt heißt ihr Name Brokatkarpfen.
Im Unterschied zu ihren Cousins gehören Koi nicht auf den Speiseplan der Menschen. Nein, Koi sind eine Augenweide, eine Zierde des Gartenteichs und außerdem intelligente gesellige Haustiere.
Könige des Gartenteichs
Wissenschaftler vermuten, dass Koi ursprünglich aus Europa stammen und über den Vorderen Orient nach China und später nach Japan gelangt sind. In China beginnt auch die Geschichte der Koi-Zucht, vermutlich werden diese Fische seit ca. 2500 Jahren gezielt gezüchtet.
Die ersten zufälligen Farbmutationen der Karpfenfische erschienen den Menschen so faszinierend, dass sie mit der Zucht unterschiedlicher Linien angefangen haben. Wann genau Koi zum ersten mal nach Japan gebracht wurden, ist unklar; möglicherweise waren diese Fische bereits im 7. Jh. in Nippon bekannt.
In diesem Land erlebte die Koi-Zucht seit dem 18. Jh. eine nie da gewesene Blüte, auch heute noch tragen die meisten Koi-Arten Namen japanischer Herkunft und neue Züchtungen werden gerne direkt aus Japan importiert. Japaner steckten die ganze Welt mit ihrer Koi-Begeisterung an, besonders in Europa und in den USA werden Brokatkarpfen als wahre Könige des Gartenteichs gehalten.
Finde den passenden Koi. Die Vielfalt der Koi Arten und Varietäten
Die Zahl der Koi-Arten lässt sich nicht mit absoluter Genauigkeit bestimmen, denn in jeder der etwa 16 großen Gruppen gibt es zwischen 10 und 20 Varietäten (Untergruppen), die sich in der Farbgebung oder z.B. Größe und Form der Schuppen und Flossen unterscheiden. Welcher Koi deinen Gartenteich bewohnen darf, entscheiden natürlich der individuelle Geschmack, aber auch der Geldbeutel, denn die Preise für manche seltene Züchtungen können schnell im fünfstelligen Bereich liegen.
Koi mit metallisch glänzenden Schuppen bekommen „Hikari“ als Namenszusatz, was so viel wie „strahlend“, „glänzend“ bedeutet, Koi mit großen spiegelnden Schuppen werden oft „Doitsu“, also „Deutsch“, genannt, denn sie erinnern wage an den als „deutsch“ geltenden Spiegelkarpfen. Tipp für den Wahl eines Koi: Farbflecken sollen bei einem Koi-Karpfen klar voneinander abgetrennt sind, verschwommene Muster sind nicht erwünscht, starker Farbkontrast gilt als wertvoll.
Koi-Arten – ein Überblick
Asagi – beliebt und hübsch
Asagi ist eine der schönsten und auch der ältesten Koi-Arten, deren Name übersetzt „Hellblau“ bedeutet. Charakteristisch sind blaue oder silbrige Schuppen auf dem Rücken, der Kopf ist dabei hell, bei jungen Fischen porzellanartig. Flossen, Bauch und Kiemen sind meistens rot gefärbt.
Eine der bekanntesten Varietäten von Asagi-Koi heißt Shusui („herbstgrün“), eine Besonderheit von diesen Fischen ist ihre lediglich auf dem Rücken vorhandene Beschuppung.
Butterfly-Koi – ein Schmetterling unter den Karpfen
Butterfly-Koi gehört zu den besonders eleganten Koi-Varietäten. Dieser Karpfen fällt durch seine Flossen auf, die doppelt so groß wie bei anderen Koi sind – daher auch sein Name. Übrigens wird dieser Koi auch Drachen-Koi genannt – je nachdem, welche Assoziationen der schöne Karpfenfisch bei den Menschen weckt. Dieser Koi entstand durch die bewusste Einkreuzung von wilden Flusskarpfen. Butterfly-Koi ist robust und erfreut seine Besitzer mit bester Gesundheit. Den Schmetterlings-Koi gibt es in mehreren Farben, sowohl ein-, als auch mehrfarbig. Beliebt sind Butterfly-Koi mit metallisch glänzenden Schuppen, nobel wirken vollständig schwarze Fische. In vielen Koi-Hauptgruppen sind Schmetterlings-Koi als eine Untervariante anzutreffen.
Bekko – die Glückskatze unter den Karpfen
Diese Koi weisen ein Schildplattenmuster auf, dabei ist die Grundfarbe entweder Weiß oder Rot (bzw. Geld). Am wertvollsten sind Bekko mit symmetrischen schwarzen Flecken, die über den ganzen Körper verteilt sind.
Hikari Utsurimono – ein Glanzstück
Hikari heißt „glänzend“, somit handelt es sich bei diesem Koi um einen Fisch mit metallisch glänzenden Schuppen. Entstanden ist diese Varietät vermutlich aus einer Kreuzung von Ogon (s.u.) und Utsurimono-Koi. Es können ein- und mehrfarbige, auch unbeschuppte Exemplare sein.
Hikarimoyo mono – Glanzvolle Muster
Bei diesen Koi besitzt mind. eine der Farben einen metallischen Glanz. Apart sehen Koi vom Hariwake-Typus, deren Schuppen in Gold, Silber oder Platin glänzen. Beliebt sind Kujaku-Koi – zweifarbige Fische mit sog. Tannenzapfen-Beschuppung.
Kawarimono – schön ohne Metallic-Look
Kawarimono-Koi können sowohl ein-, als auch mehrfarbig sein. Ihr wichtigstes Merkmal ist die Abwesenheit vom metallischen Glanz. Bei wertvollen Exemplaren ist die Zeichnungsfarbe auf nur eine Körperregion begrenzt.
Kinginrin – Reihenweise Gold und Silber
Bei den Kinginrin-Koi sollen es mind. zwei Reihen von golden oder silbrig glänzenden Schuppen sein. Dabei werden Koi mit Silberglanz Gin oder Koi mit goldenem Schimmer Kin genannt.
Kohaku – die Klassiker unter den Koi
Zweifarbige Koi haben strahlendes Weiß als Grundfarbe, wichtig sind ebenfalls weiße Flossen und Farbflecken auf dem Kopf. Beliebt sind Tancho Kohako mit dem roten möglichst runden Fleck auf dem Kopf – eine Anspielung auf die Nationalflagge von Japan.
Koromo – Koi im schicken Kleid
Koromo (Goromo) bedeutet „Gewand“ oder „Kleidung“, diese Bezeichnung stammt vermutlich von der schwarzen Umrandung der Musterung bei diesem effektvollen und daher begehrten Koi. Die Grundfarbe bleibt leuchtendes Weiß, hoch geschätzt sind kontrastreiche Farben.
Ogon – Fisch im Edelmetall-Look
Ogon, oder Hikari-Mujimono sind einfarbige Koi. Wie der Zusatz „Hikari“ schon sagt, haben Ogon-Koi glänzende Schuppen. Es gibt mehrere Varietäten in Gold, Platinum, Rot oder auch Grau.
Sanke – der dreifarbige Koi
Sanke-Koi werden noch Sanshoku genannt. Bei diesen dreifarbigen Koi dürfen keine schwarzen Flecken auf dem Kopf vorhanden sein. Wie bei vielen anderen Koi-Arten sind elegante Sumi-Flecken erwünscht, die wie eine feine Tusche-Zeichnung aussehen. Züchter legen Wert darauf, dass die Flecken möglichst gleichmäßig auf dem Körper verteilt sind.
Showa – Grundfarbe Schwarz
Nicht unbedingt dominiert diese Farbe bei Showa-Koi, aber auf dem Kopf sollen unbedingt schwarze Flecken präsent sein. Die Färbung wirkt bei Showa oft komplex und lässt die Fische ungewöhnlich aussehen.
Utsuri – der harmonische Koi
Der Name ist Programm – das Muster von diesem zweifarbigen Koi wirkt sehr harmonisch. Geschätzt werden kontrastreiche Farben, dabei sollen Farbflecken auch auf dem Kopf vorhanden sein.
Koi – anspruchsvolle Haustiere
Koi sind wunderschöne und edle Tiere. An ihre Besitzer stellen sie hohe Ansprüche, v.a. weil Koi bei artgerechter Pflege zwischen 80 und 120 cm groß und ca. 70 Jahre alt werden können. Dementsprechend brauchen die Fische einen recht großen Teich, ausgehend von ca. 1.500 l Wasser für einen Koi-Karpfen und etwa 2 m Wassertiefe. Wenn das Wasser flacher ist, dann benötigt der Teich eine Heizungsanalage.
In jedem Fall soll ein Koi-Teich mit Filter ausgestattet sein, damit das Wasser ständig in Bewegung bleibt und gereinigt wird. Wichtig ist auch das passende Futter, das den Koi schmeckt und für sie gesund ist. Außerdem brauchen Koi Gesellschaft und sollen möglichst nicht einzeln gehalten werden. Die gutmütigen Karpfenfische können schnell zahm werden, sie lassen sich aus der Hand füttern und streicheln. Sogar einige Kunststücke kannst Du den Fischen beibringen. Übrigens ist es auch unbedingt notwendig, die Fische gegen Nachbarskatzen und Raubvögeln ausreichend zu schützen.