Algenwachstum vorbeugen & Algen in Schach halten – Algenfreier Teich (Teil III)
|Algenplagen müssen nicht sein. Wir zeigen Ihnen, welche Maßnahmen zu ergreifen sind, damit der Gartenteich dauerhaft algenfrei bleibt und zu einem komfortablem Zuhause für alle seine Bewohner wird.
Zunächst listen wir auf, was für klares Wasser im Teich notwendig ist, und weisen bereits an dieser Stelle darauf hin, dass alle diese Maßnahmen nur in einer konzertierten Aktion zum Erfolg führen. Anschließend erläutern wir jede Maßnahme im Einzelnen.
Wege zu einem nachhaltig algenfreien Teich:
- Sparsame Fütterung;
- Reduzierung vom Fischbesatz;
- Hochwertige, leistungsstarke Filteranlage;
- Einsatz von einem UV-Klärer;
- Tote Algen und Schlamm regelmäßig absaugen (Zum Söll TeichschlammEntferner >>);
- Skimmer für die Oberflächenreinigung;
- Torf für Senkung des pH-Wertes und als Wasserenthärter;
- Zeolith als ein natürliches Filtermedium;
- Beschattung des Gartenteichs;
- Teichbelüftung (hier zum Shop);
- Abdeckung durch ein Netz.
Nun erklären wir die Bedeutung von jeder dieser Maßnahmen:
Inhaltsverzeichnis
Weniger füttern für ein besseres Leben
Das ist eine Goldene Regel für jeden Gartenteich- und Aquariumbesitzer: NICHT ZU VIEL FUTTER GEBEN! Es kann nicht oft genug gesagt und immer wieder betont werden: Die Fische sind von Natur aus auf eine Nahrungsknappheit konditioniert und können daher mit einem Überangebot an Futter nicht „umgehen“.
Sie betteln, sie fressen zu viel und setzten Fett an, sie leiden infolge einer zu großzügigen Fütterung an Verdauungsstörungen. Die Ausscheidungen der Teichfische liefern den Pflanzen Nährstoffe im Übermaß, das Gleiche gilt für die faulenden Futterreste. Wird nur sparsam gefüttert – so viel, was die Fische innerhalb von etwa 5-7 Minuten auffressen – kommt es zu keiner Wasserbelastung.
Gutes Futter für Ihre Teichfische finden Sie bei uns im Shop: Zum Teichfutter >>
Weniger ist mehr – Fischbesatz reduzieren
Wenn auch die bunte Koischar eine richtige Zierde Ihres Gartenteichs ist und der Teichbesitzer auf seine großartigen Fische stolz sein mag, soll den Ambitionen hier eine Grenze gesetzt werden. Um abzuschätzen, wie viele Kois der Teich verträgt, können Sie nach einer Faustregel rechnen: Ein Koi braucht mindestens einen Kubikmeter Wasser und das ist ein absolutes Minimum.
Ein zu dicht besiedelter Gartenteich neigt eher zu einer Algenplage. Schuld daran sind die nährstoffreichen Ausscheidungen der Tiere und auch die Futterreste, die auf den Boden sinken.
Hochwertiger Filter – die Grundlage für gesunde Verhältnisse im Teich
Ein Teichfilter gehört in einen Gartenteich unbedingt dazu. Ein Filter übernimmt im Teich eine Menge von lebenswichtigen Aufgaben. Vor allem befreit eine Filteranlage das Teichwasser von dem Überschuss an Nährstoffen sowie von Giften. Ein Filter reinigt nicht nur mechanisch, indem er die groben Partikel aus dem Wasser entfernt, sondern auch und vor allem biologisch, indem die sich an den Filtermedien ansiedelnden Bakterien die Giftstoffe neutralisieren und zum Beispiel die schädlichen Nitrite in weniger verhängnisvolle Nitrate umwandeln.
Eine weitere und nicht weniger relevante Aufgabe des Filters ist es, das Wasser umzuwälzen und dadurch mit Sauerstoff anzureichern. Wir haben in unserer Folge, die den Ursachen der Algenplage gewidmet ist, erklärt, warum der Sauerstoffmangel fördernd für das Algenwachstum ist. Ein sauerstoffreiches und nährstoffarmes Wasser hemmt dagegen das Algenwachstum.
Im Handel sind mehrere Modelle von Teichfiltern erhältlich, bei der Bestellung ist unbedingt darauf zu achten, dass der Filter für Ihren Teich ausgelegt ist. Sowohl vor einem zu schwachen Filter als auch vor einer Überfilterung ist dringend abzuraten.
UV-Klärer für keimfreies Wasser
Ein effektives Mittel gegen die Mikroalgen und Keime ist ein UV-Klärer. Das Gerät funktioniert nach folgendem Prinzip: An der eingeschalteten UV-Lampe fließt Wasser vorbei, die Strahlung zerstört die Oberfläche der Algen und Bakterien und tötet sie dadurch ab. Die größeren Klumpen der toten Biomasse werden von der Filteranlage aufgenommen und von den dort ansässigen Bakterien zersetzt.
Die UV-Klärer können entweder einem Filter vorgeschaltet werden, in einem speziell angelegten Bypass an der Filteranlage installiert oder auch unabhängig von einem Filter betrieben werden.
Der UV-Klärer daytronic von Söll funktioniert unabhängig von einem Filter und ist insofern eine Innovation, dass er nicht nur gegen die Mikroalgen, sondern auch gegen Makroalgen – in erster Linie Fadenalgen – effektiv vorgeht. Das Gerät schaltet sich automatisch nachts ein und reinigt das Wasser, um den Fadenalgen, die nur tagsüber wachsen, die Nahrungsgrundlage zu entziehen. Als praktisch erweisen sich außerdem die Filteranlagen mit einem integrierten UV-Klärer, zum Beispiel Filter aus der Serie BioSmart von OASE.
Abschöpfen und absaugen von Schlamm – wichtig für die Teichhygiene
In unseren Folgen zu den Ursachen und Bekämpfung einer Algenplage haben wir bereits auf die Relevanz von regelmäßigem Entfernen von Schlamm und toten Algen hingewiesen. Diese Maßnahmen sorgen für ein gesundes Milieu im Teich und als Prophylaxe von Algenblüten. Neben dem Kescher oder einer Harke bietet der Markt auch professionelle Ausrüstung fürs Schlammabsaugen.
Vor allem die Schlammsauger aus der Reihe PONDOVAC von OASE sind eine effektive Lösung, wenn es darum geht, Schlamm, Laub und abgestorbene Pflanzen aus dem Teich zu entfernen. Es ist außerdem eine Selbstverständlichkeit, dass tote Fische oder ertrunkene Tiere unverzüglich aus dem Wasser zu ziehen sind. Das Entfernen von toter Biomasse verhindert unter anderem das Überangebot an Nährstoffen und ist somit eine effektive vorbeugende Maßnahme gegen das Algenwachstum.
Skimmer für die Oberflächenreinigung
Laub und Pollen enthalten viele Nährstoffe, sodass im Teich schnell ein Überangebot davon entsteht – die Grundlage von einer gefährlichen Algenblüte. Ein Skimmer, meist mit einer integrierten Pumpe ausgestattet, saugt die Wasseroberfläche ab und befreit sie übrigens auch von den Schwebealgen. Skimmer von OASE, Messner oder anderen Herstellern gibt es in mehreren Ausführungen, abhängig von der Größe der Wasseroberfläche.
Wasserwerte optimieren mit Torf
Wir haben bereits darauf hingewiesen, dass instabile und falsche Wasserwerte eine der Ursachen von Algenblüten bilden. Die Algen ziehen alkalisches Wasser vor, in einem sauren Milieu gedeihen die meisten dieser niederen Pflanzen dagegen nicht. Daher ist das Herabsenken des pH-Wertes eine geeignete Methode der Algenvorbeugung. Freilich ist zu berücksichtigen, dass die Fische kein stark saures Wasser vertragen und selten mit den Werten unter 6,5 gut klar kommen.
Ein natürliches Mittel, um den pH-Wert zu senken und zu stabilisieren, ist Torf. Die darin enthaltenen Huminsäuren, die sich infolge der Abbauprozesse von Biomasse bilden, erhöhen außerdem die Stickstoffaufnahme von höheren Pflanzen und die Umsetzung von Nährstoffen in eine Form, in der sie von den Pflanzen am besten aufgenommen werden. Dadurch wird den höheren Pflanzen ein Vorsprung vor den Algen geschaffen. Darüber hinaus ist Torf ein wirksamer Wasserenthärter und hemmt auch auf diese Weise das Algenwachstum. Summa summarum sind die Huminsäuren bestens als ein Mittel der Algenvorbeugung geeignet.
Zeolith – natürliches Filtermedium
Die Alumosilikate Zeolithe kommen in der Natur vor und werden auch künstlich synthetisiert. Zwei Besonderheiten zeichnen diese Mineralstoffe aus: Zum einen besitzen die Zeolithe eine im Vergleich zu ihrem Gewicht riesige Oberfläche und zum anderen sind sie wirksame Ionentauscher. Die Oberflächen zwischen 200 und bis zu 1.000 Quadratmetern pro Gramm sind dank der mikroporösen Struktur von Zeolithen keine Seltenheit.
Auf dieser Oberfläche ist somit Platz für Millionen nützlicher Bakterien, die vor allem giftige Nitrite und Ammoniak zu weniger giftigen Nitraten und Ammonium verarbeiten. Als Ionentauscher (Kationentauscher) können die Zeolithe eigene Ionen gegen die im Wasser gelösten Ionen austauschen, ohne dass ihre eigene Struktur daran Schaden nimmt. So binden Zeolithe nicht nur Schwermetalle, sondern auch Giftstoffe und Phosphate. Darüber hinaus dienen diese Mineralien als wirksame Wasserenthärter (Zeolith bei uns im Shop >>)
Somit wird offensichtlich, dass Zeolithe für die Algenprävention optimal geeignet sind: Sie sorgen dafür, dass das Wasser weniger nahrhaft und auch weniger hart wird. Dadurch wird den Algen die Nahrungsgrundlage entzogen und ein für sie unfreundliches Milieu erschaffen.
Am Markt sind mehrere Zeolith-Präparate zu finden, darunter PhosLock AlgenStop von Söll, die darauf abzielen, Nähstoffe, allen voran Phosphate und Stickstoffverbindungen, dem Wasser zu entziehen. Diese Mittel sind einfach anzuwenden und bestens zur Vorbeugung des übermäßigen Algenwachstums geeignet.
Die Wirkung der Zeolithe lässt mit der Zeit nach. Sie können zum Beispiel mit Kochsalzlösungen oder – viel einfacher – auch mithilfe von dem Präparat ZeoPower von Söll reaktiviert werden. Dafür müssen die Zeolithe aus dem Teich zeitweise genommen werden.
Teich beschatten – mehrere Möglichkeiten
Da die Löslichkeit von Sauerstoff von der Wassertemperatur abhängig ist und mit wachsenden Temperaturen sinkt, entweicht dieses Gas aus dem stark aufgewärmten Wasser im Sommer. Für die Fische eine Katastrophe, für die Algen – kein Problem. Auch das Kohlenstoffdioxid löst sich bei steigenden Temperaturen im Wasser immer schlechter, was für die höheren Pflanzen ein Problem darstellt, für die Algen dagegen nicht, da sie die Biogene Entkalkung nutzen können. Somit sind die Algen die Profiteure von dem durch die Sonneneinstrahlung aufgeheiztem Teichwasser.
Bei einer exponierten Lage des Teichs, wenn dieser tagsüber permanent von der Sonne beschienen wird, empfiehlt es, als eine Maßnahme für die Algenvorbeugung für die Beschattung zu sorgen. Eine Abdeckung mit Planen oder Holzplatten sorgt für die künstliche Beschattung. Eine natürliche Beschattung macht zum Beispiel ein in der Teichnähe gepflanzter Baum, wobei das herabfallende Laub wiederum ein Problem darstellt.
Noch besser – und auch ästhetisch anspruchsvoller – ist die Beschattung mit Schwimmpflanzen. Wasserhyazinten, Muschelblumen oder hübsche Seerosen spenden Schatten und sorgen für einen algenfreien Teich.
Teichbelüftung für mehr Sauerstoff
In der Regel reicht die Leistung einer Filteranlage, um das Wasser umzuwälzen und es mit Sauerstoff zu versorgen. Bei einem hohen Besatz oder etwas zu schwachen Filter kann der Einsatz von einer Luftpumpe, einem Teichbelüfter, sinnvoll sein. Vor allem im Sommer, wenn die Temperaturen steigen, ist diese technische Ausrüstung durchaus angebracht. Zur Auswahl stehen zahlreiche Geräte von ACO, die unterschiedliche Wasservolumina ausgelegt sind.
Da die Algen in einem sauerstoffarmem, stehenden Gewässer gut gedeihen, ist die Anreicherung des Wassers mit Sauerstoff eine geeignete Gegenmaßnahme, um ihr Wachstum zu hemmen.
Laubschutznetze anbringen, Nährstoffe reduzieren
Ein Laubschutznetz ist ein Muss, wenn in der Nähe des Teichs ein Baum wächst. Das Laub ist reich an Nährstoffen und fördert insofern die Vermehrung von Algen. Außerdem schützt ein Netz die wertvollen Kois und andere Fische vor dem Angriff eines Raubvogels oder einer Katze. Gegen die Pollen bietet ein solches Laubschutznetz freilich keinen Schutz, beim starken Pollenflug wäre es angebracht, den Teich entweder mit einer Plane abzudecken (ist in der Praxis schwierig) oder einen Skimmer einzusetzen.