Algenfreier Teich Teil II – Algenbekämpfung mit Know-How von Experten
|Es schien alles so friedlich zu sein und der Teich sah so gepflegt aus. Doch schon ist es passiert: Zunächst erscheint eine Algeninsel, dann noch eine. Die Insel wirken wie hässliche Tumore, sie verschmelzen zu einem Buckel, werden von Tag zu Tag mehr. In der Wassertiefe ziehen sich grünlich-bräunliche Fäden, umwickeln die Pflanzen, nehmen den Fischen ihren Lebensraum weg. Das Wasser verfärbt sich grün.
Den Wasserpflanzen fehlt Licht für die Photosynthese, den Fischen – Lebensraum und Sauerstoff. Das Wasser verwandelt sich in ein lebensfeindliches Milieu. Außer den Algen kann hier niemand und nichts auf Dauer bestehen. Der Teich kippt. Dieses Szenario ist erschreckend und ein wahres Alptraum für jeden Teichbesitzer. Doch soll jede Algenplage sofort bekämpft werden?
Unsere Antwort lautet – nein, nicht jede Algenplage hat katastrophale Folgen. In zwei Fällen kann – jedenfalls zunächst, vor den radikalen Maßnahmen abgesehen werden:
Inhaltsverzeichnis
Wenn es sich um einen neu eingerichteten Teich oder Aquarium handelt
Unmittelbar nach der Neueinrichtung mag das Wasser im Teich noch so kristallklar und frisch wirken, biologisch gesehen ist es jedoch noch tot. Erst nachdem mehrere Prozesse, für deren ausführliche Beschreibung hier kein Platz ist, durchlaufen sind, wird das Becken für die Fische bewohnbar. In einem gerade eingerichteten Teich ist das Wasser in der Regel stark alkalisch (pH-Wert weit über 7), außerdem sind hohe Ammoniak- und Nitrit-Werte zu beobachten. Für die Algen ist dies ein durchaus günstiges Milieu, sodass sie sich schnell vermehren. Obwohl das Bild eines veralgten Teichs nicht sonderlich attraktiv ist, jedoch lohnt es sich, einige Zeit abzuwarten.
Vorausgesetzt, es wurde eine leistungsstarke Filteranlage installiert, wie zum Beispiel Titan oder Thor von Söll, OASE BioSmart oder Filteranlagen von Heissner, wird sich innerhalb von zwei bis vier Wochen ein biologisches Gleichgewicht einstellen. Ist auch nach einem Monat die Algenblüte nicht vorbei, müssen je nach der Schwere der Plage diverse Maßnahmen ergriffen werden, die in diesem und folgendem Beitrag beschrieben werden.
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Zu den Teichfiltern >>Wenn es um eine Algenblüte im Frühling handelt
Auch nach einem langen Winter, besonders wenn dieser kalt ausgefallen war, ist das Teichwasser wenn nicht ganz tot, so lediglich halblebig. Die Bakterienpolulation wurde dezimiert, die biologische Filterung funktioniert nur ansatzweise. Indes beginnt gerade im Frühling intensive Fütterung der aus ihrem „Winterschlaf“ erwachten Fische. Pollenflug und Düngemittel bringen noch mehr Nährstoffe in den Teich, sodass ein Überangebot entsteht.
Die Algen zehren an den Nährstoffen und vermehren sich übermäßig. Doch auch in diesem Fall lohnt es sich abzuwarten. Die Algen dürfen mit einem Kescher von Söll oder einem anderen Hersteller abgeschöpft werden. In der Regel verschwindet die Algenplage im Frühling mit der Einsetzung der biologischen Filterung von selbst.
Algenplage besiegen – Algen bekämpfen
Leider ist aber nicht damit zu rechnen, dass jede Algenplage von selbst verschwindet. Besonders eine während der Hitzeperiode im Sommer auftretende Algenblüte kann zum Kippen des Teichs führen. Ist es zu einem starken Algenwachstum gekommen, soll gehandelt werden und zwar schnell.
Die Algen können innerhalb von wenigen Tagen den gesamten Teich für sich beanspruchen, alle höheren Pflanzen und Fische gehen dabei schnell ein.
Folgende Maßnahmen sind im Falle einer Algenblüte angesagt:
- Algen absaugen oder manuell entfernen;
- Algenvernichtungsmittel anwenden;
- Wasserwechsel durchführen.
Algen absaugen oder manuell entfernen
Fangen wir mit der ersten Maßnahme an. Um die Algen abzuschöpfen, kann ein beliebiger Teichkescher (Finden Sie hier bei uns im Shop), ein Greifarm, ein Rechen oder zum Beispiel eine Gartenharke verwendet werden. Auch ein Teichschlammsauger von Oase, Gardena oder Heissner kann beim Entfernen der Algen Abhilfe leisten.
Diese Maßnahme ist insofern wichtig, weil zum einen die Zersetzungsprodukte der kurzlebigen Algen (im Schnitt leben die Grün- oder Schwebealgen lediglich 3-4 Tage, Pinsel- oder Fadenalgen sind etwas langlebiger) das Wasser weiter belasten und die Nahrungsgrundlage den anderen Algen liefern. Zum anderen wird durch das Entfernen der Algen die Menge der erforderlichen chemischen Mittel wesentlich reduziert. Das ist nicht nur für Ihren Geldbeutel, sondern auch für das empfindliche Ökosystem Teich positiv.
Algenvernichtungsmittel anwenden
Die modernen Algenvernichter haben mit der chemischen Keule von früher nicht mehr viel gemeinsam. Die meisten Mittel wie die Fadenalgenvernichter von Izumi, Osaga Oxi Plus oder Saralin Plus benutzen das Wasserstoffperoxid, der häufig als Aktivsauerstoff bezeichnet wird.
Das Wasserstoffperoxid (H2O2) ist eine flüssige Verbindung von Wasserstoff und Sauerstoff. Der Aktivsauerstoff ist ein starkes Oxidationsmittel, er oxidiert nicht nur mit Metallen, sondern auch mit organischen Substanzen. Diese Substanz ist zytotoxisch: Sie ist ein hochwirksames Zellgift. Insbesondere für prokaryotische Organismen (Bakterien) ist das Wasserstoffperoxid schädlich, daher eignen sich die Algenvernichter mit Sauerstoff ideal dazu, die Cyanobakterien zu eliminieren.
Bei der Oxidation von Aktivsauerstoff werden Wasser und Sauerstoff freigesetzt, beides ungiftige Substanzen, die den Pflanzen und Fischen nicht schaden. Folgendes ist aber beim Einsatz von Aktivsauerstoff unbedingt zu berücksichtigen: Als Zellgift zerstört er nicht nur die Zellen von Algen, sondern wirkt auch auf höhere Pflanzen und Fische ätzend.
Daher soll das Mittel unbedingt gezielt eingesetzt werden – nur auf die Algen streuen! Weiterhin darf der pH-Wert in der Regel nicht über 8,5 liegen, denn bei höheren Werten verliert der Aktivsauerstoff seine Wirksamkeit. Die Gesamthärte des Wassers darf nicht unter 5 °dH sein. Die Mittel mit Aktivsauerstoff wirken zuverlässig und recht schnell – innerhalb von höchstens 24 Stunden sind die lästigen Algen, inklusive der Blaualgen, tot.
Es gibt indes auch Alternativen zu den schnellwirkenden Mitteln, denn von Söll wurde vor einiger Zeit ein Wirkstoff patentiert, der vor allem die Photosynthese der Algen blockiert und sie sozusagen verhungern lässt. Das Mittel Algosol besitzt nicht zuletzt den Vorteil, nicht sofort, sondern innerhalb von mehreren Tagen die Algen abzutöten. Dadurch wird die enorme Belastung des Wassers vermieden, zumal dem Produkt von Söll zusätzlich Bakterien zugesetzt sind, welche die toten Algen zügig verwerten.
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Wasserwechsel
Ist eine Pflichtmaßnahme nach dem Einsatz von Algenvernichtern. Es werden abgestorbene Schwebealgen, ihre Zersetzungsprodukte sowie – zumindest teilweise – der Überschuss an Nährstoffen aus dem Wasser entfernt. Gewechselt sollen bis zu 50 Prozent des Teichvolumens. Eins ist dabei unbedingt zu berücksichtigen: Wenn der Teich mit dem Grundwasser aufgefüllt wird, darf tatsächlich bis zur Hälfte des Volumens erneuert werden. Bei dem „toten“, mit Chlor und Schwermetallen versetzten Leitungswasser ist indes Vorsicht geboten: In diesem Fall soll ein Wechsel von 30 Prozent reichen. Sonst kann sich die Algenplage noch verschlimmern – siehe den Abschnitt zur Algenblüte nach der Neueinrichtung.
Doch nachdem die Algen erfolgreich vernichtet wurden und der Teich weitestgehend algenfrei ist, kann ohne es innerhalb der nächsten Wochen zu einer erneuten Algenplage kommen. Diese fällt möglicherweise sogar noch schwerer als die erste aus und ist kaum in den Griff zu bekommen.
Damit dieses Schreckensszenario ausbleibt, sind präventive Maßnahmen erforderlich. Welche es sind, erfahren Sie aus dem Teil III unseres Algen-Ratgebers.