Teichschnecken im Gartenteich – Posthornschnecke, Spitzschlamm- & Sumpfdeckelschnecke
|Gemächlich ist ihr Gang, scheu ist ihr Wesen und nutzbringend ist ihre Lebensart – die Rede ist von den Gartenteichschnecken. Wasserschnecken besiedeln zahlreiche natürliche Gewässer Europas, in einem Gartenteich müssen diese Wirbellosen meist gezielt angesiedelt werden.
Den Vorbehalten mancher Teichbesitzer zum Trotz stellen die meisten Teichschnecken für die Wasserpflanzen im Normalfall keine nennenswerte Gefahr dar. Vielmehr sind diese Tierchen beliebte und anspruchslose Nützlinge, die den Gartenteich sauber halten.
In unserem kompakten Ratgeber zu Gartenteichschnecken informieren wir Sie über die Lebensweise und verbreitete Arten dieser Wirbellosen sowie erklären die Besonderheiten der Haltung und Vergesellschaftung der Schnecken für den Teich. In unserer Schnecken Kategorie im Online Shop können Sie aus mehreren Schneckenarten diejenige aussuchen, die sich in Ihrem Gartenteich am wohlsten fühlen werden und auch Ihnen am besten gefallen.
Inhaltsverzeichnis
Teichschnecken – eine kurze Einführung
Körperbau
Schnecken nennen sich auf Lateinisch Gastropoda, also Bauchfüßler. Ihr eher schwach strukturierter Körper wird als Kopffuß bezeichnet, die wellenartigen Kontraktionen der kräftigen Bauchmuskulatur geben dem Tierchen Vorschub. Die Schnecken bewegen sich, wie könnte es anders sein, in einem Schneckentempo, kurzum, sie haben es nicht eilig. Seit über 500 Millionen Jahren kriechen die Weichtiere über die Erde und haben inzwischen fast alle Lebensräume des Planeten erobert. Sie sind nun mal langsam, aber ausdauernd und hartnäckig.
Innerhalb ihres weichen, skelettlosen Körpers befindet sich der sogenannte Eingeweidesack, der Kopf ist mit einem untenständigen Mund und „einfahrbaren“ Stielaugen ausgestattet. Ein Schneckengehäuse, auch als Schneckenhaus bekannt, trägt indes nicht jede Schnecke, manche – zum Beispiel die von den Gärtnern verhassten Nacktschnecken – haben diese an sich praktische Ausstattung wieder zurückgebildet.
Der Körper einer Schnecke ist mit schützendem Schleim bedeckt, der das Tier nicht nur vor dem Austrocknen, sondern auch vor manchen Fressfeinden schützt. Auch für die Fortbewegung ist der Schleim unentbehrlich, denn die Schnecken gleiten auf ihrer Schleimspur – ohne freilich darauf auszurutschen.
Ernährung
Die meisten Schnecken sind Allesfresser und keineswegs wählerisch. Hauptsächlich ernähren sie sich von Detritus (zerfallene organische Substanz), Aas, bakteriellem und pflanzlichem Aufwuchs auf den Pflanzen sowie von den Pflanzen selbst. Mit ihrer Raspelzunge (Radula) und ohne jede Hektik gehen die Wirbellosen ans Werk.
Vermehrung
Recht viele Schneckenarten sind Zwitter, ein Partner ist für die Fortpflanzung also überflüssig. Denken Sie beim Einsetzen der Teichschnecken daran, denn „Aus eins mach’ zwei – und noch viel mehr!“ – das trifft auf die meisten Schnecken zu
*Bildquelle: Die Wunder des Mikroskops, oder die Welt im kleinsten Raume von Moritz Willkomm, Leipzig 1866
Umgebung
Die Jahrmillionen haben die Schnecken genutzt, um sich an äußerst unterschiedliche Milieus perfekt anzupassen. Sie besiedelten sowohl Süß- als auch Salzwasser, sie gingen an Land und bestiegen sogar Bäume und Berge.
Das Wasser ist eigentlich die Urheimat aller Schnecken, auch die Landschnecken sind an eine feuchte Umgebung angewiesen.
Erstaunlicherweise weiß niemand, wie viele Arten von Schnecken – an Land und im Wasser – es eigentlich gibt. Während einige Forscher lediglich von rund 40 Tausend Arten ausgehen, vermuten die anderen eine gigantische Zahl von über 250 Tausend Arten. Offensichtlich sind noch viele spannende Schneckengeheimnisse zu erforschen.
Spitzschlammschnecke, Posthornschnecke, Sumpfdeckelschnecke & Co. – die beliebtesten Schnecken für den Gartenteich
Weiter unten möchten wir Ihnen die Teichschnecken vorstellen, die Sie im Zoofachhandel – natürlich auch bei uns – am häufigsten finden. Es sind einheimische, anspruchslose Schneckenarten, die an eine breite Temperaturspanne gewöhnt sind. Das Gesagte soll jedoch keineswegs heißen, dass sich diese Schnecken in JEDEM Gartenteich zwangsläufig wohl fühlen werden. Lesen Sie daher aufmerksam die Steckbriefe der Teichschnecken-Arten durch und achten Sie insbesondere auf die Ansprüche, die jeweilige Teichschnecke an die Wasserqualität stellt.
Spitzschlammschnecke (Lymnaea stagnalis) – die imposante Teichschnecke
Unter den zahlreichen Schnecken für den Gartenteich ist die Spitzschlammschnecke, auch unter dem Namen Spitzhornschnecke bekannt, mit ihrem bis zu sieben Zentimeter langen Gehäuse wohl die beeindruckendste. Freilich erreichen nicht alle Exemplare diese imposante Größe, jedoch haben Sie gerade mit dieser Schneckenart eine gute Chance, einen durchaus bemerkenswerten Teichbewohner in ihrem Gartengewässer zu beheimaten.
Die Spitzschlammschnecke gehört zu den Lungenschnecken und kann somit unter Wasser nicht atmen. Daher ist diese Schneckenart häufig in der Oberflächennähe zu bewundern, wo sie unermüdlich nach Fressbarem sucht. Sogar auf der sogenannten „Wasserhaut“ unmittelbar unter der Oberfläche ist dieses Weichtier oft, elegant gleitend, zu beobachten. Als Allesfresser verschmäht die Spitzhornschnecke keine Nahrungsquelle, sei es Detritus, Aas oder auch Fischlaich. Ihre allerliebste Nahrung sind jedoch Algen. Die Spitzschlammschnecken schaben den Algenaufwuchs gründlich ab und halten somit den Teich algenfrei.
Außerdem zeigen sich die zwittrigen Spitzschlammschnecken ziemlich vermehrungsfreudig. Stimmen die Bedingungen, werden schon bald nach dem Einzug dieser Teichschnecken die kurzen Laichschnüre zu sehen sein – abgelaicht wird dabei mit Vorliebe an den Pflanzenblättern.
Diese Teichschnecke ist gegenüber den wechselnden Wassertemperaturen weitgehend unempfindlich, lediglich Hitze über 26°C verträgt sie – genau wie die meisten Wasserschnecken – nicht sonderlich gut. Dafür hat die Spitzschlammschnecke keine Probleme mit niedrigen Temperaturen: Im Winter gräbt sie sich in den Schlamm auf dem Bodengrund und überlebt sogar in einem fast vollständig durchfrierenden Gartenteich.
Hinsichtlich der Wasserwerte stellen diese Teichschnecken ebenfalls keine allzu hohen Ansprüche: Sie fühlen sich in einem neutralen bis alkalischen, relativ harten Wasser besonders wohl. Saures Wasser wird dagegen nicht so gut vertragen.
Spitzschlammschnecke auf einen Blick:
- Einheimische, anspruchslose Wasserschnecke;
- Lungenschnecke, hält sich in der Oberflächennähe auf;
- Das Schneckenhaus erreicht bis 7 cm Länge;
- Vermehrungsfreudig, leicht zu züchten;
- Geht manchmal Pflanzen an;
- Verträgt Wassertemperaturen zwischen 4°C und 26°C;
- Bevorzugte pH-Werte zwischen 6 und 9,5;
- Karbonathärte 4 – 16 °dKH, Gesamthärte 6 – 19 °dGH.
Posthornschnecke (Planorbarius corneus) – eine mittelgroße, attraktive Teichschnecke
Ihr Gehäuse erinnert mit seiner Form an ein traditionelles Posthorn, daher auch der Name. Anders wird die Posthornschnecke noch Tellerschnecke genannt – ein weiterer Name, der von ihrem Erscheinungsbild inspiriert wurde. Die Teichposthornschnecke gehört mit nur vier Zentimetern zu den mittelgroßen Schneckenarten. Auch diese Lungenschnecke hält sich mit Vorliebe in der Nähe der Wasseroberfläche auf und ist somit öfters zu beobachten.
Die Posthornschnecken stellen – typisch für die Lungenschnecken – keine allzu hohen Ansprüche an die Wasserqualität, denn der Sauerstoff zum Atmen wird ja aus der Atmosphäre geholt.
Wie alle anderen Teichschnecken, ist auch die Posthornschnecke omnivor, also Allesfresser. Sie ernährt sich von Futterresten, Detritus und weidet den Algenaufwuchs von den Wasserpflanzen oder Teichdeko ab. Sind nicht (mehr) ausreichend Algen vorhanden, um den Schneckenhunger zu stillen, werden die Wasserpflanzen angegangen. Indes zählt die Posthornschnecke definitiv nicht zu den gierigen Pflanzenfressern, eher sind für diese Teichschnecken die Wasserpflanzen die letzte Möglichkeit, zu überleben.
Die zwittrigen Posthornschnecken neigen dazu, sich beim Überangebot an Nahrung stark zu vermehren. Reicht die Nahrung für die Population nicht mehr aus, sterben die „überflüssigen“ Teichschnecken – so regelt die natürliche Auslese die Zahl der Schnecken im Gartenteich.
Eine Teichposthornschnecke ist ein anspruchsloser, ruhiger Wasserbewohner und verträgt die Wassertemperaturen zwischen 4°C und 27°C. Sie überwintert im Schlamm, fühlt sich bei Temperaturen zwischen 12°C und 22°C am wohlsten und verträgt gleich den meisten europäischen Wasserschnecken die Hitze über 28°C kaum.
Teichposthornschnecke, oder Tellerschnecke im Überblick:
- Mittelgroße Schnecke für den Gartenteich – 4 cm Länge, 1,5 cm Breite von dem Gehäuse;
- Anspruchslos und ruhig, sogar für kleine Fische keine Gefahr;
- Ernährt sich vorwiegend vom Algenaufwuchs – hält den Teich algenfrei;
- Die Wasserpflanzen werden kaum angegangen;
- Lungenschnecke, hält sich in der Nähe der Wasseroberfläche auf;
- Zwitter, kann sich bei günstigen Bedingungen stark vermehren,
- Optimale Wassertemperaturen zwischen 4°C und 27°C;
- pH-Wert zwischen 6,3 und 8,0;
- Karbonathärte 3 – 16 °dKH, Gesamthärte 6 – 20 °dGH
Sumpfdeckelschnecke (Viviparidae) – ein effektives Antialgenmittel
Sowohl der deutsche als auch der lateinische Name dieser Teichschnecken erzählen bereits eine Menge über den anspruchslosen Wasserbewohner. Die Sumpfdeckenschnecke ist überwiegend in sumpfigen Gebieten zu Hause und somit in einem stehenden Gewässer bestens aufgehoben. Mit einem runden Deckel kann diese Schnecke für den Gartenteich ihr Gehäuse bei Gefahr oder ungünstigen Bedingungen sowie beim Überwintern im Schlamm fest verschließen.
Der lateinische Name weist darauf hin, dass die Sumpfdeckelschnecken lebendgebärend sind. Ihre Brut kommt bereits als eine rund einen Zentimeter große, fertig geformte Schnecke zur Welt. Außerdem sind diese Teichschnecken keine Zwitter, sondern getrenntgeschlechtlich. Was sie freilich keineswegs daran hindert, sich bei vorteilhaften Bedingungen intensiv fortzupflanzen – vorausgesetzt, im Teich ist mindestens ein Exemplar von jedem Geschlecht vorhanden.
Diese bis zu fünf Zentimeter großen Schnecken für den Teich unterscheiden sich von der Posthorn- und Spitzschlammschnecke weiterhin insofern, dass sie über die Kiemen atmen und somit nur selten an der Wasseroberfläche zu beobachten sind.
Die Ansprüche der Sumpfdeckelschnecken an die Wasserqualität und Wasserwerte sind mit denen der anderen Teichschnecken vergleichbar. Allerdings sind diese Kiemenschnecken an das saubere, unbelastete Wasser wesentlich stärker als die Lungenschneckenarten angewiesen.
Die meiste Zeit verbringen die Wassertiere damit, die Algen von den Steinen, Pflanzen und dem Bodengrund abzuschaben sowie mit dem Filtrieren. Die Wasserpflanzen selbst sind für die Sumpfdeckelschnecken keineswegs die erste Wahl. Die Allesfresser ziehen Schwebealgen, Detritus und Bakterien- sowie Algenaufwuchs auf den Blättern den Pflanzen klar vor.
Die Tiere vertragen weder zu hohe Wassertemperaturen noch ein zu weiches und zu saures Wasser. Stimmten die Bedingungen nicht, droht Massensterben der Sumpfdeckelschnecken.
Sumpfdeckelschnecke auf einen Blick:
- Mit 5 cm Länge eine mittelgroße Teichschnecke;
- Anspruchslos und für die Wasserpflanzen keine hohe Gefahr;
- Kiemenschnecke, gegenüber der Wasserbelastung relativ empfindlich;
- Unscheinbar und ruhig, hält sich überwiegend auf dem Bodengrund auf;
- Filtrierer – filtert sogar Schwebealgen direkt aus dem Wasser heraus;
- Effektiv bei der Algenbekämpfung;
- Lebendgebärende, getrenntgeschlechtliche Schneckenart;
- Wassertemperaturen zwischen 4°C und 26°C;
- pH-Wert von 6,3 bis 8,0;
- Karbonathärte 4 – 16 °dKH, Gesamtwasserhärte 6 – 20 °dGH.
Neben diesen drei beliebten Arten finden sich in nicht wenigen Gartenteichen die Quellblasenschnecken (Physa fontinalis), die auch allen Aquarianern bestens bekannt sind. Diese bis zu 15 Millimeter großen Schnecken gelangen meist ohne Ihre Hilfe in den Gartenteich, zum Beispiel mit den neuen Pflanzen oder mit dem Transportwasser der Zierfische. Die Quellblasenschnecken werden aber manchmal im Handel angeboten. Die zwittrige, äußerst anspruchslose Schnecke neigt dazu, sich explosionsartig zu vermehren. Als Algenfresser spielt die kleine Teichschnecke keine bedeutende Rolle.
Special: Steckbrief Teichmuschel – eine tatkräftige Unterstützung für die Filteranlage
Neben den Teichschnecken gibt es noch weitere Wasserbewohner, die für einen algenfreien Teich sorgen. Die Rede ist von den Teichmuscheln (Anodonta cygnea), den bis zu 12 Zentimeter großen Schalentieren. Die Muscheln sind unscheinbare und harmlose Gesellen, die tagaus-tagein mit dem Filtrieren des Wassers beschäftigt sind. Als Nahrung dienen einer Muschel neben den Schwebealgen auch diverse Mikroorganismen, darunter – ein wichtiger Vorteil! – einige Stadien der Krankheitserreger. Somit unterstützt eine Teichmuschel, die im Schnitt 40 bis 50 Liter Wasser pro Stunde umwälzt, die Arbeit des Teichfilters.
Die Muscheln benötigen keine spezielle Pflege und kein Futter. Diese Tiere graben sich teilweise, manchmal fast vollständig, in den Bodengrund ein und machen sich in einem Gartenteich kaum bemerkbar. Haben wir Ihr Interesse geweckt, dann schauen Sie hier vorbei.
Hinweis: Bitte verfallen Sie nicht dem Irrtum, eine Muschelkolonie kann Ihren Teich – vor allem einen Gartenteich mit Besatz – vollkommen algen- und keimfrei halten. Die Muscheln sind eine sinnvolle und durchaus effiziente Ergänzung zu einem mechanisch-biologischen Filter, jedoch kein Ersatz dafür.
Teichschnecken kaufen – wo, wann, wie viele?
1. Wo kaufen Sie am besten Ihre Teichschnecken?
An dieser Stelle wiederholen wir unseren Hinweis: Bitte keine Schnecken in den Naturgewässern einsammeln, um die Tiere in Ihrem Gartenteich anzusiedeln. Laut dem Naturschutzgesetz, § 38 „Allgemeiner Schutz wild lebender Tiere und Pflanzen“, Abs. 1 ist es verboten, „wild lebende Tiere mutwillig zu beunruhigen und ohne einen vernünftigen Grund zu fangen, zu verletzen oder zu töten“. Ein Umzug in den Gartenteich gilt keineswegs als ein vernünftiger Grund! Die Wasserschnecken, die unsere Flüsse oder Seen bewohnen, dürfen somit nicht willkürlich umgesiedelt werden. Zudem wird ein sparsamer „Gesetzesbrecher“ nicht selten mit den eingeschleppten Parasiten und Krankheiten bestraft, die nicht nur die Schnecken dahinraffen, sondern auch seinen Zierfischbesatz dezimieren.
Daher ist die Frage „Wo besorge ich die Teichschnecken?“ ziemlich eindeutig zu beantworten: Ausschließlich im Fachhandel, zum Beispiel in unserem Online-Shop. Hier finden Sie stets eine breite Auswahl an gesunden und speziell zu diesem Zweck gezüchteten Schnecken für den Teich vor.
2. Wann ist der richtige Zeitpunkt, die Schnecken für den Gartenteich zu kaufen?
Sie können ohne Bedenken die Teichschnecken während der gesamten Gartensaison bestellen. Wir würden empfehlen, die neuen Teichbewohner im zeitigen Frühjahr und im Sommer in Ihrem Gewässer anzusiedeln. So haben die Wassertiere einige Monate Zeit, um sich an die neuen Bedingungen zu adaptieren und sicher zu überwintern.
In Winter sollen Sie dagegen keine lebenden Teichschnecken erwerben, denn die kalte Jahreszeit ist für die Schnecken die Zeit der Ruhe. Die Tiere vergraben sich im Schlamm, fahren ihren Stoffwechsel herunter und halten mehrere Monate ihren Winterschlaf.
3. Wie viele Teichschnecken sind zu auf einmal zu bestellen?
Wie Sie bereits aus den Steckbriefen zu einzelnen Schneckenarten wissen, zeigen sich die Teichschnecken generell ziemlich vermehrungsfreudig. Während die Spitzschlammschnecke und Posthornschnecke Zwitter sind und keinen Partner benötigen, um sich fortzupflanzen, sind die Schlammdeckelschnecken getrenntgeschlechtlich, sodass es mindestens zwei Schnecken benötigt werden, um Nachwuchs zu bekommen.
Die meisten Zoohändler vor Ort oder online bieten die Teichschnecken in einem günstigen Packet mit fünf oder mehr Exemplaren. Der Kauf lohnt sich nicht nur wegen dem Preis, sondern auch weil nicht alle Schnecken in einem neuen Milieu überleben. Einige fallen außerdem ihren Fressfeinden wie Lurche, Ringelnatter, Krähen oder Igel zu Opfer.
4. Teichschnecken eingewöhnen – so geht’s!
Gesetzlich sind alle Zoofachhändler verpflichtet, die Tiere ausschließlich in einem gesunden Zustand zu verkaufen. Die Schnecken für den Teich sowie andere Wasserbewohner werden speziell für den Verkauf in zertifizierten Zuchtstätten aufgezogen. Das Veterinäramt prüft außerdem die Zuchtanlagen in regelmäßigen Abständen.
Wir würden trotzdem dazu raten, die eingetroffenen Teichschnecken in eine kurze Quarantäne zu setzen. Die Schnecken werden eine oder zwei Wochen in einem separaten Becken, vielleicht in einem Aquarium oder in einem kleineren Teich, am besten mit ein paar Fischen, leben müssen – kommt es zu keinem Krankheitsausbruch, dürfen die Wasserschnecken in ihr neues Zuhause umziehen. Die Fischgesellschaft ist wegen dem Test auf Saugwürmer leider notwendig.
5. Brauchen Ihre Teichschnecken Pflege?
Die drei genannten Schneckenarten sind grundsätzlich anspruchslos und benötigen keine spezielle Pflege. Lediglich die Wasserwerte müssen unbedingt stimmen.
In dem Steckbrief zu den Spitzschlammschnecken weisen wir darauf hin, dass diese Schneckenart nicht unbedingt für die bepflanzten Aquarien geeignet ist. Damit die Wassertiere jedoch nicht verhungern, benötigen sie kleinere Zugaben von pflanzlichen Futtermitteln. Leben Zierfische im Teich, reichen zum Teil die Reste des Fischfutters, um die Teichschnecken zu ernähren.
6. Können die Wasserschnecken Krankheiten übertragen?
Teichschnecken aus dem zertifizierten und kontrollierten Zoofachhandel sind grundsätzlich frei von Krankheitserregern und Keimen. Dagegen können die frei lebenden Wasserschnecken einige gefährliche Krankheiten übertragen.
Unter anderem sind die Schnecken als Zwischenwirte von einigen Saugwürmern (Trematoda) bekannt. Diese parasitär lebenden Plattwürmer durchleben im Gewebe einer Schnecke mehrere Larvenstadien von einer Miracidie zur Cyste, weiter zur Stab- und noch weiter zur Schwanzlarve. Nachdem ein Entwicklungsstadium des Saugwurms den Körper der Schnecke verlassen hat, sucht es sich häufig einen Fisch als weiteren Zwischenwirt.
Die Plattwürmer können zum einem gefährliche Infektionskrankheiten übertragen und zum anderen die inneren Organe der Fische erheblich schädigen.
7. Wie lässt sich eine Schneckenplage vermeiden? Was tun, wenn eine Schneckenplage bereits ausgebrochen ist? Tipps und Tricks
Finden die Teichschnecken in ihrem Heimatgewässer günstige Bedingungen vor, kann es passieren, dass sie sich explosionsartig vermehren. Dann leben in Ihrem Gartenteich bereits nach ein paar Monaten anstelle von drei bis vier Wasserschnecken plötzlich Hunderte und gar Tausende. Der Anblick ist nicht sonderlich schön und die Filteranlage möglicherweise verstopft. Wie ist es dazu gekommen?
Ursachen
Die Hauptursache einer jeden Schneckenplage ist Eutrophie, also ein Überangebot an Nährstoffen. Letztlich leben im Teich nur so viele Schnecken, die dieser Teich auch ernähren kann. An einer explosionsartigen Vermehrung der Schnecken ist oft der Teichbesitzer schuld, der seine Kois oder Orfen viel zu großzügig füttert. Eine zu üppige Bepflanzung und übermäßiges Düngen können als Nebeneffekt eine Veralgung des Teichs herbeiführen – auch in diesem Fall besteht die Eutrophie und insofern die Gefahr einer Schneckenplage. Falllaub und abgestorbene Pflanzenteile, wesentliche Bestandteile von Detritus, bilden eine weitere Nahrungsquelle für die Teichschnecken und können daher eine Schneckenplage auslösen.
Prävention
Aus dem oben Geschriebenen ergeben sich drei Goldene Regeln zur Prävention von Schneckenplagen:
- Teichfische nie überfüttern. Nur soviel Futter geben, wie viel die Fische innerhalb von wenigen Minuten fressen können;
- Sparsam düngen, für eine natürliche Nährstoffknappheit sorgen;
- Teich gegen das Falllaub schützen, die abgestorbenen Pflanzen regelmäßig entfernen.
Maßnahmenkatalog
Was tun aber, wenn eine Schneckenplage bereits ausgebrochen ist? Folgende Maßnahmen helfen:
- Sofort die Futtermittelzugabe reduzieren. Die Fische vertragen übrigens problemlos einige Fastentage, vor allem im Sommer;
- Schnecken mit einem Kescher absammeln und entsorgen. Auch Schneckenfallen, am Ufer aufgestellt, erweisen sich als hilfreich;
- Schlamm abschöpfen und bei Bedarf natürliche Teichschlammentferner mit Aktivsauerstoff benutzen;
- Schleien und Molche als Fressfeinde der Teichschnecken einsetzen.
8. In welchem Gartenteich fühlen sich die Wasserschnecken wohl?
Während sich ein Gartenteichbesitzer mit einer extremen Schneckenplage, beklagt manch anderer das Schneckensterben. Obschon die Teichschnecken nicht gerade zu den anspruchsvollen Wassertieren zählen, so brauchen sie dennoch bestimmte Rahmenbedingungen, um sich im Teich gemütlich zu fühlen.
Prüfen Sie anhand dieser Liste, ob Ihr Teich schneckentauglich ist:
- Der pH-Wert liegt im leicht alkalischen Bereich mit den Werten zwischen 6,5 und 8,5. Saures Wasser vertragen die Teichschnecken auf Dauer nicht. Sie können zu den bewährten Wasseraufbereitern greifen, um den pH-Wert bei Bedarf anzuheben;
- Die Karbonathärte und Gesamthärte des Wassers sind nicht nur nachweisbar, sondern liegen deutlich über 4 – 6 °. Zu weiches Wasser wird nicht so gut vertragen, denn Teichschnecken benötigen Mineralien, um ihr Gehäuse aufzubauen. Infolge von Regenfällen sinkt meist die Wasserhärte, zum Remineralisieren dürfen Sie gerne auf unser Angebot an Wasserpflegemittelnzurückgreifen.
- Die Temperaturen im Gartenteich dürfen keine 26°C überschreiten. Heiße Temperaturen sind für die meisten Schnecken für den Teich tödlich, wobei das sowohl für die Lungen- als auch für Kiemenschnecken gilt.
- Eine Überdachung wie ein Sonnensegel über dem Teich installieren;
- Die Ufer mit Büschen bepflanzen;
- Schwimmpflanzen wie Hornblatt (Ceratophyllum demersum), Wasserhyazinthe (Eichhornia crassipes) oder Muschelblume (Pistia stratiotes) einsetzen;
Die Wasserschnecken für den Teich sind effektiv als Algenfresser und somit ausgewiesene Nützlinge. Gegen die Schwebe- und Fadenalgen – das sogenannte „grüne Wasser“ und die Wasserblüte – kommen die Teichschnecken indes nicht an (hier helfen zum Beispiel Fadenalgenvernichter und UV-Klärer. Weitere Hilfe in unserem mehrteiligen Ratgeber). Auch die Teichmuscheln sind nur ergänzend zum Filter einzusetzen. Sollte in Ihrem Teich eine Algenplage ausgebrochen sein, helfen eigentlich nur Wasseraufbereitungsmittel, am besten solche mit Aktivsauerstoff.
Die Teichschnecken und -muscheln unterstützen die Funktion der Filteranlage, halten den Teich sauber und sehen auch attraktiv aus. Die Wasserschnecken gehören in jedes Gewässer – natürlich auch in Ihren Gartenteich!