Bachflohkrebse (Gammarus) – Der natürliche Proteinbooster für vitale Koi

Eine willkommene Abwechslung in der warmen Jahreszeit stellen für die Kois diverse Kleinlebewesen dar, nicht zuletzt die Bachflohkrebse (Gammariden). Gammarus ist eine hochwertige Ergänzungsnahrung, die von den Kois sowie von anderen Teichbewohnern gerne genommen wird. Um welche Tierarten es sich bei den Bachflohkrebsen handelt, wie ihr Habitat aussieht und was bei der Fütterung mit Gammarus zu berücksichtigen ist, erfahren Sie aus dem folgenden Beitrag.

Bach- und Flussbewohner – die Bachflohkrebse

Gammarus als Koifutter
Gammarus als Koifutter

Die Flohkrebse – eine Ordnung der Krebstiere – umfasst mehrere Tausende Arten, die Süß- und Salzwassergewässer auf dem ganzen Planeten besiedeln. Ihr seitlich abgeplatteter Körper ist mit einem Exoskelett aus Chitin bedeckt, das in mehrere miteinander verbundene Segmente unterteilt ist. Ihr wissenschaftlicher Name – Amphipoda, was so viel wie „zweierlei Beine“ bedeutet – rührt von den optischen und funktionalen Unterschieden zwischen den Brustbeinen oder Schreitbeinen (Thorakopoden) und den Schwimmbeinen (Uropoden).

Die Gammariden (Gammaridea) stellen eine Unterordnung der Flohkrebse dar und sind weltweit anzutreffen. Die Bachflohkrebse (Gammarus pulex) und Gewöhnliche Flohkrebse (Gammarus fossarum) sind äußerlich recht schwer zu unterscheiden und teilen weitgehend das gleiche Habitat. Sie werden als Futtertiere meist zusammen unter dem Namen Gammarus im Handel angeboten. Übrigens kommen als Koifutter auch Flussflohkrebse (Gammarus roeseli) oder zum Beispiel Mexikanische Flohkrebse (Hyalella azteca) genauso infrage.

Die Biologie der Bachflohkrebse im Detail

Bachflohkrebse zeigen eine faszinierende Biologie, die sie zu idealen Bewohnern sauberer Gewässer macht. Mit einer durchschnittlichen Lebensdauer von 1-2 Jahren sind diese Kleinkrebse erstaunlich langlebig für ihre Größe. Ihr Fortpflanzungszyklus ist besonders interessant: Die Männchen tragen die Weibchen oft mehrere Tage lang in einer Position, die als „Präkopula“ bezeichnet wird, bevor die eigentliche Befruchtung stattfindet.

Nach der Befruchtung tragen die Weibchen die Eier in einer speziellen Bruttasche (Marsupium) mit sich, wo sie sich zu Jungtieren entwickeln. Ein Weibchen kann zwischen 15 und 50 Eier pro Brutvorgang produzieren und sich mehrmals im Jahr fortpflanzen. Diese hohe Reproduktionsrate macht sie zu einer nachhaltigen Futterquelle in der Natur.

Bachflohkrebse sind wichtige Indikatoren für die Wasserqualität. Sie reagieren empfindlich auf Schadstoffe wie Schwermetalle und organische Verbindungen, weshalb ihr Vorkommen in einem Gewässer oft als Zeichen für eine geringe Belastung gewertet wird. Diese Eigenschaft hat ihnen auch den Namen „Bioindikatoren“ eingebracht, der in der ökologischen Gewässerbewertung von großer Bedeutung ist.

Interessantes Faktum: Bachflohkrebse sind wichtige Zersetzer im Ökosystem. Sie zerkleinern abgestorbenes Pflanzenmaterial und machen es für andere Organismen zugänglich. Durch diese Tätigkeit beschleunigen sie den Nährstoffkreislauf in Gewässern erheblich!

Der Bachflohkrebs – Ein Überlebenskünstler

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Die Bachflohkrebse sind nicht nur in den Bächen, sondern auch in den Flüssen in ganz Europa, mit Ausnahme der Iberischen Halbinsel anzutreffen, diese robusten Tiere haben sich außerdem in Asien über Sibirien und bis nach China ausgebreitet. In einem Gewässer suchen sich Gammarus pulex Habitate mit einer relativ schwachen Strömung aus und der Gammarus fossarum – Stellen mit einer stärkeren Strömung. Die beiden Arten kommen in den Lagen unter 500 m ü. Meer gleich häufig vor, in den höheren Lagen ist der Bachflohkrebs Gammarus fossarum öfter anzutreffen.

Diese Kleinlebewesen findet man etwas versteckt unter größeren Steinen, wo sie in Kolonien leben. Meist sind die Tierchen in Gewässern in der Nähe von Wäldern oder Büschen aufzuspüren. Da die Bachflohkrebse ziemlich empfindlich – vor allem der Gammarus fossarum – auf jegliche Verunreinigungen reagieren, ist deren Vorkommen in einem Gewässer ein Zeugnis der sehr guten Wasserqualität. Die bräunliche Farbe sorgt für eine gute Tarnung der kleinen – zwischen 1,4 (Weibchen) und 2,1 (Männchen) Zentimetern Krebstiere.

Die Gammariden sind Detritivoren: Ihre Hauptnahrungsquelle ist eine abgestorbene organische Substanz, Detritus. Tote Insekten, Fische und Artgenossen dienen ebenfalls als Nahrung. Die Bachflohkrebse sind indes selbst eine beliebte Nahrung für die karnivoren oder omnivoren Fische, allerdings vorwiegend für die größeren Arten oder Exemplare aufgrund der doch nicht zu geringen Körpergröße.

Bachflohkrebse als Fischfutter – Nicht nur für Koi

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Am Markt ist Gammarus zum einen als Frostfutter, zum anderen getrocknet oder gefriergetrocknet zu bekommen. Als Lebendfutter sind diese Kleinlebewesen aufgrund von Schwierigkeiten beim Transport und Lagerung eher selten anzutreffen. Freilich ist es nicht unmöglich, Bachflohkrebse in einem Becken zu züchten, doch diese Tierchen stellen – wie schon oben erwähnt – hohe Ansprüche an die Wasserqualität, so dass die Nachzucht nicht ohne Weiteres gelingt.

Bachflohkrebse sind ein protein- und energiereiches Futter: Rohproteingehalt zwischen 35 und 45 %, Rohfett 6 %, Rohasche bis zu 25%, Rohfaser ebenfalls bis zu 25%. Ein hoher Anteil an Mineralstoffen, die unter dem Begriff „Rohasche“ zusammengefasst sind, fördert die Knochen- und Schuppenbildung der Fische, ein ebenfalls beachtlicher Anteil an Ballaststoffen (Rohfaser) fördert die Verdauung.

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Frostfutter

Bachflohkrebse Tipp:
Wegen dem hohen Proteingehalt wird empfohlen, die Bachflohkrebse erst ab den Wassertemperaturen von 15-16 Grad zu füttern, damit diese Nahrung optimal verstoffwechselt werden könnte.

Schockfrosten garantiert den maximalen Erhalt an Vitaminen und Nährstoffen, so dass sich dieses Futter am wenigsten vom Lebendfutter unterscheiden. Tiefgefrorene Bachflohkrebse können in „Schokoladentafelform“ oder als „Flachtafel“ erworben werden.

Es wird dringend empfohlen, vor der Fütterung die gewünschte Portion aufzutauen und das Tauwasser abfließen zu lassen. Wenn die Fische tiefgefrorenes Futter schlucken, können sie ihren Verdauungstrakt schwer beschädigen. Das Tauwasser kann indes mit Keimen und Erregern belastet sein.

Frostfutter - tiefgefrorener Gammarus
Frostfutter – tiefgefrorener Gammarus

Am schnellsten gelingt das Auftauen unter fließendem Wasser. Möchten Sie das Wasser sparen, legen Sie die Portion in ein Behältnis mit kaltem Wasser, je nach der Größe der Portion dauert das Auftauen bis zu einer Zeitstunde. Das Tauwasser ist auch in diesem Fall zu entsorgen. Anschließend sind die Bachflohkrebse unverzüglich zu verfüttern, denn bereits nach einer kurzen Zeit setzen Zersetzungsprozesse ein. Die aufgetauten Futtertiere sind ein Sinkfutter und werden von den Kois meist noch im Wasser gefressen.

Gefriergetrocknet und getrocknet

Beim Gefriertrocknen bleibt im Vergleich zum Trocknen ein höherer Anteil an Vitalstoffen erhalten, doch auch getrocknete Bachflohkrebse bilden eine reiche Proteinquelle. Getrockneter Gammarus ist schwimmfähig, die Kois kommen gerne an die Oberfläche, um nach diesem Futter zu schnappen. Auch für die Fütterung per Hand sind diese relativ großen Futtertiere bestens geeignet. Die mit etwa 2 Zentimetern relativ großen Bachflohkrebse sind in erster Linie für größere Kois ab dem Alter von einem Jahr geeignet.

Alternativ lässt sich das Futter auch mit einem Mörser zerkleinern, was indes recht mühselig ist. Außerdem bleiben dabei harte Chitinpanzer-Fragmente doch erhalten, die für Jungfische einen Risikofaktor darstellen.

Tipp: Bei einer Fütterung kleine und größere Futtertiere mischen, so dass alle Fische ein mundgerechtes Häppchen erhalten.

Lebendfutter – Der natürlichste Weg der Ernährung

Obwohl lebende Bachflohkrebse im Handel eher selten anzutreffen sind, bietet diese Form der Fütterung den größten Nährwert und die höchste Attraktivität für Kois. Lebendfutter stimuliert den natürlichen Jagdinstinkt der Fische und trägt so nicht nur zur körperlichen, sondern auch zur mentalen Gesundheit bei. Die Bewegungen der lebenden Bachflohkrebse regen die Kois zu erhöhter Aktivität an, was die Durchblutung fördert und den Stoffwechsel anregt.

Wenn Sie Bachflohkrebse selbst sammeln möchten, achten Sie darauf, dies nur an sauberen, unbelasteten Gewässern zu tun. Kleine Handnetze mit feiner Maschenweite eignen sich gut zum Fangen. Suchen Sie unter Steinen und in ruhigeren Gewässerbereichen, wo die Krebse häufig in Kolonien leben. Nach dem Sammeln sollten die Bachflohkrebse in Behältern mit Wasser aus ihrem natürlichen Lebensraum transportiert und möglichst bald verfüttert werden.

Für ambitionierte Teichbesitzer ist auch eine eigene Zucht möglich, wenn auch anspruchsvoll. Hierfür wird ein separates Aquarium mit guter Filterung, Sauerstoffversorgung und geeigneten Versteckmöglichkeiten (wie Steinaufbauten oder Laubschichten) benötigt. Die Wassertemperatur sollte konstant zwischen 10 und 18 Grad Celsius gehalten werden. Als Nahrung eignen sich verrottende Blätter, Gemüsereste und spezielles Futter für Kleinkrebse.

Expertentipp: Wenn Sie Bachflohkrebse verfüttern, achten Sie darauf, nicht zu viele auf einmal in den Teich zu geben. Nicht gefressene Exemplare können sich unter Umständen im Teich vermehren. Dies ist zwar grundsätzlich positiv, kann aber bei stärkerer Vermehrung zu einer unerwünschten Trübung des Wassers führen, da die Flohkrebse den Bodengrund aufwühlen.

Fütterung mit Bachflohkrebsen: Mengen, Zeiten und mehr

In unserer Einführung in das Thema „Koifütterung“ finden Sie eine Fütterungstabelle, dieser können Sie die empfohlenen Mengen an Futtermitteln entnehmen (Zu den Koifutter Grundlagen >>). Zu berücksichtigen ist, dass Kleinlebewesen als ein Ergänzungsfutter einzusetzen sind. In der freien Wildbahn finden die Karpfen nur sporadisch Insekten oder auch Krebstiere, mehrfach täglich proteinreiches Futter mit einem erheblichen Fettgehalt zu verabreichen überfordert den Organismus der Fische.

In der warmen Jahreszeit können Kleinlebewesen auch jeden Tag auf dem Speiseplan der Kois stehen, aber nur als ein Teil ihrer Tagesration. Am liebsten wird mit den Bachflohkrebsen nachmittags oder am frühen Abend gefüttert, es ist aber kein Muss.

Nicht nur in der kalten Jahreszeit, sondern auch bei Hitze ist proteinreiches Futter kontraproduktiv und wird nicht optimal verwertet. Es empfehlen sich spezialisierte, leicht verdauliche Futtermittel, die in einem breiten Sortiment am Markt zu bekommen sind.

Das Protein Astaxanthin, in den Gammariden genauso wie in anderen Krebstieren enthalten, gehört zu den Carotinoiden und sorgt vor allem für die Entfaltung der roten und orangen Farbtöne bei den Kois. Somit ist die Versorgung mit Bachflohkrebsen als Vorbereitung auf eine Ausstellung zu empfehlen.

Gesundheitliche Vorteile von Bachflohkrebsen für Koi

Die regelmäßige Fütterung mit Bachflohkrebsen bringt zahlreiche gesundheitliche Vorteile für Ihre Koi mit sich:

Stärkung des Immunsystems

Die in Gammarus enthaltenen natürlichen Immununstimulatoren wie Chitin und verschiedene Mikroelemente stärken das Abwehrsystem der Koi. Fische, die regelmäßig mit Bachflohkrebsen gefüttert werden, zeigen oft eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen bakterielle und parasitäre Infektionen. Dies ist besonders in den Übergangszeiten wie Frühjahr und Herbst von Vorteil, wenn die Fische anfälliger für Krankheiten sind.

Verbesserte Farbausprägung

Wie bereits erwähnt, enthält Gammarus natürliches Astaxanthin. Darüber hinaus bieten Bachflohkrebse weitere Farbverstärker wie Carotinoide und Xanthophylle, die die natürliche Farbpracht Ihrer Koi intensivieren. Bei regelmäßiger Fütterung werden nicht nur rote und orange Farbtöne verstärkt, sondern auch die Kontraste zwischen weißen und farbigen Hautpartien erscheinen deutlicher. Für Koi-Liebhaber, die Wert auf eine optimale Farbausprägung ihrer Fische legen, sind Bachflohkrebse daher ein unverzichtbarer Bestandteil des Fütterungsplans.

Verbesserte Verdauung und Stoffwechsel

Der hohe Anteil an natürlichen Ballaststoffen in Bachflohkrebsen unterstützt die Darmperistaltik und fördert die Entwicklung einer gesunden Darmflora bei Koi. Dies führt zu einer besseren Nährstoffaufnahme und kann Verdauungsproblemen vorbeugen. Zusätzlich enthalten Gammarus Enzyme, die den Stoffwechsel der Fische anregen und damit zu einer insgesamt besseren Futterverwertung beitragen.

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Hinweis: Bachflohkrebse sind keineswegs nur für die Kois geeignet, sondern auch für Störe und andere relativ große (über 20 Zentimeter) Teichfische. Auch Aquarienfische, darunter Buntbarsche, profitieren ebenfalls von diesem leckeren und gesunden Futter.

Bachflohkrebse richtig lagern und handhaben

Für die optimale Erhaltung der Qualität und Nährwerte Ihrer Bachflohkrebse ist die richtige Lagerung entscheidend:

Lagerung von getrocknetem Gammarus

Getrocknete Bachflohkrebse sollten an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort aufbewahrt werden. Idealerweise nutzen Sie luftdicht verschließbare Behälter, um die Aufnahme von Feuchtigkeit zu verhindern. Feuchtigkeit kann zur Bildung von Schimmel führen und die Qualität des Futters beeinträchtigen.

Bei richtiger Lagerung sind getrocknete Bachflohkrebse bis zu 12 Monate haltbar, ohne nennenswerte Einbußen beim Nährwert. Achten Sie jedoch darauf, die Dose nach jeder Entnahme wieder gut zu verschließen, um die Frische zu bewahren.

Umgang mit Frostfutter

Tiefgefrorene Bachflohkrebse sollten bei konstanten Temperaturen von -18°C oder kälter gelagert werden. Vermeiden Sie wiederholtes Auftauen und Einfrieren, da dies zu einem erheblichen Nährstoffverlust führt und die Struktur des Futters zerstört. Besser ist es, das Frostfutter in kleineren Portionen zu kaufen oder selbst zu portionieren.

Lagerungstipp: Bei Gammarus-Frostfutter können Sie mit einem scharfen Messer auch im gefrorenen Zustand kleinere Portionen abschneiden, ohne das gesamte Produkt auftauen zu müssen. So bleibt der Rest optimal erhalten.

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