Flockenfutter – Fischfutter für Teich- und Aquarienfische
|Flocken gehören zum breiten Trockenfutter-Sortiment für alle Teich- und Aquarienfische, darunter auch für Kois. Flocken – das sind hauchdünne Platinen getrockneter Futtermasse. Die Zusammensetzung der Futtermasse kann freilich variieren, gemeinsam ist allen Flocken indes, dass sie leicht verwertbar sind und sogar von kleinen Fischen ohne Weiteres geschluckt werden können.
Neben den Flocken als Alleinfutter werden auch spezialisierte Flocken für mehr Farben oder zum Beispiel für intensive Versorgung mit Nährstoffen im Frühjahr angeboten.
Inhaltsverzeichnis
Flockenfutter – Vor- und Nachteile
Die Flocken bleiben nur kurz an der Oberfläche, sie saugen sich schnell mit Wasser ein und sinken zu Boden. Die Platinen werden innerhalb von wenigen Sekunden weich und stellen daher mundgerechte Häppchen dar. Neben den Nishikigoi können mit den Flocken auch andere Teichbewohner wie Alande oder Goldfische (Futter für Goldfische >>) gefüttert werden.
Da sich in einer Verpackung sowohl größere, als auch kleine Platinen finden, eignet sich diese Futterart bestens für einen Teich mit einem gemischten Besatz aus Jungtieren und erwachsenen Koi-Karpfen.
Gleichzeitig stellen die feinen Flocken nur ein recht kleines Häppchen dar, so dass sie für große Karpfenfische nicht unbedingt die erste Wahl sind. Es wird daher empfohlen, Flocken in Kombination mit Sticks oder Granulat zu verfüttern. Ein anderes Problem von diesem Futtermittel ist seine instabile Form, denn Flocken tendieren dazu, im Wasser schnell zu zerfallen.
Besonders wenn etwas zu viel gefüttert wurde und die Fische nicht innerhalb von den empfohlenen fünf-sieben Minuten die gesamte Futtermenge aufgefressen haben, setzen sich die Futterreste auf dem Boden ab und fangen an zu vergammeln. Die Flockenfetzen können auch die Filteranlagen verstopfen und die biologische sowie mechanische Reinigung verlangsamen.
Daher eine klare Empfehlung: Sparsam mit Flocken umgehen und diese nur neben den anderen Futtermitteln benutzen.
Seit 1950er-Jahren am Markt
Die Flocken als die Ur-Form des Trockenfutters für die Aquarienfische wurden Dr. Ulrich Baensch, dem Gründer von Tetra GmbH, erfunden. Sein Ziel war es, ein einfach zu verabreichendes und lange haltbares Fischfutter zu erschaffen, um die Haltung des Aquarienfische zu vereinfachen. Nach mehreren Experimenten gelang ihm ein Durchbruch.
Herstellungsverfahren von Flockenfutter
Diverse Zutaten wie Weizen- oder Fischmehl, nach seiner Rezeptur miteinander zu einer dünnflüssigen Menge vermischt, wurden durch ein Rohr in eine Trommel befördert. In der Trommel herrschen hohe Temperaturen bis zu 145 Grad, die die Flüssigkeit aus der Futtermasse zügig verdampfen lassen. Die sogenannten Walztrockner gibt es in mehreren Ausführungen, unter anderem mit einer rotierenden Trommel, wobei die Futtermasse durch eine Walze an die Trommelwand gepresst wird.
Bei einer anderen Ausführung wird die Masse auf die in der Mitte der Trommel platzierten rotierenden Walzen befördert und von den Walzen bereits nach einer Teilumdrehung zu flachen Bahnen gepresst. Diese werden durch die Schabermesser von der Oberfläche der Walzen abgeschabt und fallen als noch größere Flocken durch die Öffnung am unteren Ende der Trommel auf das Beförderungsband. Im weiteren Verlauf werden die Flocken zerkleinert, eventuell mit anderen Flocken gemischt und für den Handel abgefüllt.
Mitte des 20. Jahrhunderts bedeutete die Erfindung des haltbaren und nahrhaften Flockenfutters einen gigantischen Fortschritt in der Aquaristik. Die Versorgung der Aquarienbewohner wurde mit einem mal einfacher und für jeden zugänglich. In den folgenden Jahrzehnten wurde der Markt um viele Sorten reicher, heute stehen unter anderem Flockenmischungen für Kois in einem breiten Sortiment zur Verfügung.
Flockenfutter – die Vorstellung von ausgewählten Sorten
- Teichflocken sind ein Universalfutter, das ganzjährig verabreicht werden kann. Das Futter ist außer den Kois für Shubunkins, Goldfische oder Orfen konzipiert. Dieses leichte Futter zeichnet sich durch einen mit 16 Prozent relativ niedrigen Proteingehalt aus und ist außerdem fettarm. Geeignet ist dieses Futter für die Versorgung in der kühlen Jahreszeit, in den anderen Jahreszeiten als eine leichte Kost, eventuell zusätzlich zu proteinreichen Kleinlebewesen. Als Alleinfutter in der Wachstumsphase sind diese Flocken indes ungeeignet.
- Mit dem Proteinanteil von 28 Prozent sind die TeichGold Flocken von Söll wesentlich nahrhafter und für die Fütterung rund ums ganze Jahr gut geeignet. Diese hochwertigen Flocken enthalten neben den pflanzlichen auch leicht verdauliche tierische Proteine. Eine Besonderheit von diesem Flockenfutter ist eine vergleichsweise lange Schwimmfähigkeit. Das Futter empfiehlt sich allen Koi-Haltern, die ihre Fische beim Füttern gerne beobachten möchten.
- Richtig eiweißreich sind dagegen die Flockensorten mit 10 und 6 Prozent Spirulina (Hier gehts zum Futter: Spirulinaflocken 10%, 6%). Der Proteinanteil von 43-44 Prozent qualifiziert dieses Futter als ideal für den späten Frühling, wenn die Fische aktiv wachsen und ihr Energiebedarf besonders hoch ist. In den Hitzeperioden im Hochsommer oder in der kalten Jahreszeit kann Protein nicht vollständig verwertet werden. Spirulina ist mehr als nur eine gute Energiequelle, sondern wirkt sich positiv auf die Darmflora und den gesamten Verdauungstrakt aus.
- Die Super Spirulina Flocken enthalten sogar 36 Prozent Blaualge und weisen einen mit 48 Prozent extrem hohen Anteil an Proteinen. Solche nahrhaften Futtersorten sind bei Wassertemperaturen zwischen 18 und 24 Grad zu verabreichen, sie fördern das Wachstum der Tiere, versorgen sie mit Energie und machen sie trotzdem nicht fett. Auch als Herbstfutter bei noch warmen Wassertemperaturen ist Super Spirulina zu empfehlen, denn sie hilft den Kois und anderen Teichfischen ein „Winterdepot“ anzulegen und so gesund durch die kargen Monate zu kommen.
- Sehr hochwertig sind die Krillflocken, die ganze 40 Prozent an Krillmehl enthalten. Dank dem Rohproteingehalt von 47 Prozent gehört auch dieses Futter zu den perfekten Energielieferanten, die nur bei warmen Temperaturen optimal zur Geltung kommen und vollständig verstoffwechselt werden. Versorgung mit tierischen Proteinen gehört zur artgerechten Haltung der Kois, das Pigment Astaxanthin, das für die rosa Farbe von Krill sorgt, trägt zur intensiven Färbung der Kois bei. Besonders bei der Ausbildung der roten Farbe ist dieses Pigment notwendig. Mehr zu den einzelnen Substanzen und Stoffen, die in unterschiedlichen Koi-Futtersorten zu finden sind, lesen Sie in unseren Specials.