Enchyträen – nahrhaftes Futter für Aquarien- und Teichfische
|In der letzten Zeit sind Enchyträen (Enchytraeus albidus) als Futtertiere etwas in Vergessenheit geraten, was eigentlich ziemlich schade ist. Enchyträen sind eine nährstoffreiche Kost, die den meisten omni- und karnivoren Fischen gut bekommt. Wie auch alle Kleinlebewesen, sind auch Enchyträen nicht als Alleinfutter, sondern als eine Nahrungsergänzung zu empfehlen. In gut sortierten Zoogeschäften sind die kleinen Würmer sowohl als Lebendfutter, als auch ein Enchyträen-Zuchtansatz erhältlich. Aus diesem Beitrag werden Sie einige nützliche Informationen über die Enchyträen als Futtertiere erfahren sowie eine kurze Anleitung zum selbst Züchten bekommen.
Inhaltsverzeichnis
Enchyträen – Lebenskünstler und Nützlinge
Auf allen Kontinenten sind die Enchyträen, die zusammen mit den Regenwürmern zur gleichen Familie der Wenigborster gehören, zu finden. Die zwischen 5 und 30 Millimeter großen weißen oder gelblichen Würmer leben sowohl terrestrisch, als auch im Süß-,- Brack- oder Salzwasser. Als Futtertiere werden in der Regel die in den oberen Erdschichten lebenden Enchyträen verwendet. Ein ideales Milieu bildet für diese Tierchen eine feuchte und nahrhafte Komposterde.
Die Lebenserwartung der meist zwittrigen Tiere beträgt bis zu einem Jahr, aus den Eiern schlüpfen nach etwa neuen Tagen – je nach der Umgebungstemperatur – Jungtiere, die ungefähr nach einer Woche geschlechtsreif sind. Die Enchyträen ernähren sich vorwiegend von Detritus. Sie sind an der Produktion vom Moderhumus beteiligt und gehören insofern zu den nützlichen Kleinlebewesen.
Futterwürmer Enchyträen – kalorienreich und lecker
Wegen ihrer geringen Größe eignen sich die Enchyträen für die Ernährung von mittelgroßen Fischen und sind auch als Aufzuchtfutter für größere Fischarten optimal. Dieses Futter ist durchaus nahrhaft. Insofern lässt sich eine trockenfutterbasierte Ernährung durch die Zufütterung mit Enchyträen gut ergänzen. Häufiger als zwei-dreimal wöchentlich ist dieses Futter indes nicht zu empfehlen, denn es führt leicht zur Überversorgung der Fische. Die weichen Tierchen sind leicht verdaulich und kommen sogar empfindlichen Fischen wie zum Beispiel den gestauchten Goldfischen zugute.
Inhaltsstoffe:
Protein | Fett |
---|---|
40 | 20 |
Futterwürmer selbst züchten
Es vergehen ein paar Wochen, bis die Zucht anläuft, also nicht die Geduld verlieren. Möglicherweise wird nach einigen Monaten die Zucht „kippen“ und es schlüpfen keine Enchyträen mehr. In diesem Fall lohnt es sich das Behältnis zu reinigen und von Neuem zu starten.
Mit einem im Handel erhältlichen Zuchtansatz können Sie eine kleine Enchyträen-Zucht selbst betreiben. Sie werden dafür benötigen:
- Zuchtansatz,
- Ein Behältnis aus Ton, Kunststoff oder Glas, am liebsten in Form einer Schale oder Kiste,
- Feuchte Komposterde oder Blumenerde, auch Mulch (kleinkörnig),
- Deckel mit kleinen Löchern für die Lüftung, am besten aber ein Moskito-Netz oder Mull,
- Futter für die Enchyträen, als solches eignen sich erfahrungsgemäß am besten weich gekochte Haferflocken (nur mit Wasser, nicht mit Milch kochen!).
Sie gehen wie folgt vor:
- Das Behältnis mit dem Substrat füllen,
- In der Mitte eine Mulde graben und dorthin das Futter für die Tierchen geben,
- Den Zuchtansatz vorsichtig auf die Erde geben,
- Die Schale oder Kiste abdecken und an einen dunklen Ort bei Temperaturen unter 20 Grad stellen,
- Warten, das Substrat immer feucht halten oder nicht mit Wasser überschwemmen,
- Regelmäßig füttern: Sobald das Futter aufgefressen wurde, nachfüllen – im Schnitt alle drei Tage,
- Enchyträen ernten, am liebsten mit einer Pinzette aus der Futtermulde.