Fischfutter für Goldfische – Im Aquarium und Teich richtig füttern

Goldfische (Carassius auratus), da relativ anspruchslos und für Kaltwasserbecken geeignet, bevölkern seit Jahrhunderten Gartenteichanlagen und Aquarien. Ein beliebtes Zuchtobjekt, überraschen diese attraktiven Fische mit einer Vielzahl an teils recht außergewöhnlichen Arten und Varietäten. In diesem Beitrag geht es indes lediglich um die artgerechte Ernährung der Goldfische; alle Aspekte der Haltung, die keine unmittelbare Auswirkung auf die Fütterung haben, lassen wir hier außer Acht.

Goldfische im Teich

Goldfische im Teich

Zuerst werfen wir einen kurzen Blick auf das natürliche Fressverhalten der Fische, um uns dann mit den Besonderheiten der Fütterung und geeigneten Futtersorten näher zu beschäftigen.

Goldfische – entfernte Verwandte der Koi

Sowohl Koi als auch alle Goldfische gehören zur Familie der Cypriniden, also der Karpfenfische. Sowohl Koi als auch die Goldfische sind Zuchtrassen und gehören zu den ersten Haustieren überhaupt. In der freien Wildbahn sind lediglich die Verwandten von diesen Garten- und Aquarienbewohnern zu finden, zum Beispiel die Spiegelkarpfen.

Alle Karpfen, auch die Zuchtformen, sind omnivore Tiere, die aber tierische Proteine besser als pflanzliche verwerten können. Sie ernähren sich von Insekten und deren Larven, Würmern und kleinen Krebstieren, zupfen an den Wasserpflanzen und Algen und fressen dabei auch den Bakterienaufwuchs. Ihr Futter können sie von der Oberfläche nehmen, gründeln aber auch gerne. Häufig teilen sich Koi und Goldfische, wie zum Beispiel die schmucken Shubunkins, einen Gartenteich.

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Da die beiden Fischarten miteinander verwandt sind, stellt sich die Frage, ob sie doch nicht mit dem gleichen Futter versorgt werden dürfen? Diese Frage kann mit einem klaren „Jein“ beantwortet werden, denn viele Futterarten sind für Koi und Goldfische gleich gut geeignet und trotzdem stellen die Letzteren besondere Ansprüche an die Nahrungsversorgung.

Hinweis: Für die Haltung in einem Gartenteich eignen sich die gestreckten Varietäten der Goldfische, darunter auch Shubunkins oder Komet. Die gestauchten Formen wie zum Beispiel Schleierschwanz, Ranchu oder Oranda, sind gegenüber niedrigen Temperaturen empfindlich und zumindest in der kalten Jahreszeit nur in einem Aquarium zu halten. Diese Varietäten sollen auch mit besonderer Vorsicht gefüttert werden. Mehr über die Haltung von Shubukins erfahren sie in unserem Blog Artikel.

Trockenfutter für die Goldfische

Goldfischflocken kaufen im Shop

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Gerade beim Trockenfutter machen sich die Unterschiede zwischen den Koi und Goldfischen am meisten bemerkbar. Während sich die Nishikigoi außerhalb von intensiven Wachstumsphasen im Frühjahr und der Bildung vom Nährstoffdepot im zeitigen Herbst mit einem Proteingehalt von ca. 20% und einem Fettgehalt bis zu 10% zufrieden geben, erweist sich diese Kost für die Goldfische als zu mager.

Erfahrene Züchter empfehlen ein viel nahrhafteres Futter mit einem Proteinanteil von 40%, das außerdem über 10% Fettsäuren enthält. Manche finden sogar, dass die Goldfische nur mit einem weitaus fetthaltigerem Futter zu versorgen seien, dessen Fettanteil um die 20% liegt.

Insofern empfiehlt sich zum Beispiel das Futter „Organix Goldfish Flakes“ von Söll mit dem Eiweißgehalt von 39% (Rohprotein) und dem Fettgehalt von 16% (Rohfett) als ein ausgewogenes Nahrungsmittel für die Goldfische in einem Teich oder Aquarienbecken.

Die „Goldfischflocken“ enthalten indes mit ihrem Fettanteil von 5,8% etwas zu wenig Fett, dessen Mangel durch die Zufütterung von Kleinlebewesen zu kompensieren wäre. Wenn also die Koi das Goldfisch-Futter fressen, werden sie gemästet. Sind die Goldfische gezwungen, sich allein vom Koi-Futter zu ernähren, bleiben sie auf Dauer unterversorgt.

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In der Praxis ist es freilich kaum möglich Goldfische und Kois in einem Teich mit gemischtem Besatz getrennt zu füttern, denn alle Fische kommen zur Fütterungszeit angestürmt und betteln nach Nahrung. Als eine realistische Lösung bietet sich an mindestens einmal pro Tag allen Fischen Goldfisch-Futter zu geben und sie ansonsten mit Koi-Futter zu versorgen. Leben gleich viele Goldfische und Kois im Teich, kann zweimal mit dem Goldfisch-Futter und zweimal mit Koi-Futter gefüttert werden.

Hinweis: Es lohnt sich, nicht die Anzahl der Tiere, sondern deren geschätzte Gesamtmasse zu vergleichen, denn daran richtet sich ja die Futtermenge. Wie das Gewicht der Fische zu schätzen ist, erklären wir in unserem Überblicksartikel zur Koi-Fütterung.

Soll den Goldfischen eher Sink- oder Schwimmfutter verabreicht werden? Zur artgerechten Ernährung gehört beides. Die Goldfische können durchaus Futter von der Oberfläche nehmen, schnappen das Sinkfutter im freien Wasser und suchen nach Futterresten auf dem Teichgrund. Bei der Bestimmung der Futtermenge können Sie entweder unsere Tipps aus dem Einführungsartikel zum Thema „Koi-Fütterung“ beherzigen oder die Uhrzeit stoppen: Optimal gilt eine Menge, welche die Fische innerhalb von etwa 5 Minuten vollständig aufgenommen haben.

Gestauchte Goldfische – hübsche Sensibelchen?!

Gerade im Hinblick auf die Versorgung mit dem Trockenfutter weisen die hochgezüchteten Aquarienbewohner – die gestauchten Goldfische mit einem verkürzten Körper – einige Besonderheiten auf:

Tipp: Zwar sind für die Goldfische alle Formen des Trockenfutters geeignet, am besten eignen sich jedoch Extrudate (Granulate oder Sticks), da deren Herstellungsweise als am schonendsten gilt.
  • Diese Goldfische haben Probleme mit dem Futter, das in ihrem Darm aufquillt – und das sind die meisten Trockenfuttersorten. Aufquellendes Futter führt bei den gestauchten Fischen zu Verstopfungen mit im schlimmsten Fall tödlichen Folgen. Es kann hilfreich sein Futter zuvor im Wasser aufzuweichen damit es nicht mehr im Darm quillt. Bei den formstabilen Sticks und Pellets ist das Einweichen nicht so einfach, beim Flockenfutter geht es leichter. Problematisch ist indes, dass das eingeweichte Futter das Wasser trübt und auch den Filter schnell verstopfen kann;
  • Mit einer falschen Fütterung hängt auch das sogenannte „Korken“ zusammen, wenn die Fische Auftrieb bekommen und an die Oberfläche getrieben werden. Die Hauptursache liegt vermutlich darin, dass die Goldfische beim Fressen von Schwimmfutter auch Luft mit schlucken, die über den Darm in die Schwimmblase gelangt. Ein anderer Grund für das „Korken“ sind die sich im Darm bildenden Fäulnisgase, wenn das Futter nicht vollständig verdaut wird und den Darm nicht verlassen kann;
  • Die gestauchten Goldfische können nicht viel Futter auf einmal aufnehmen und verwerten, daher sollen diese Tiere nur mit geringen Mengen mehrfach täglich gefüttert werden;
  • Es lohnt sich, diese Goldfische überwiegend mit Kleinlebewesen, sei es als Frost- oder Lebendfutter, zu versorgen. Auch gefriergetrocknete Futtertiere sind empfehlenswert. Während der hohe Anteil an Proteinen und Fetten in vielen Futtertieren für viele anderen Aquarienfische oder zum Beispiel für die Koi ihren Bedarf übersteigt, dürfen die Goldfische mit den Kleinlebewesen ohne Weiteres versorgt werden. Freilich gilt es auch in diesem Fall: Die Tiere genau beobachten und nur in kleineren Portionen füttern.
Bachflohkrebse-Hinweis: Vom Erwerb der oben beschriebenen, durch Qualzucht entstandenen Zierformen raten wir prinzipiell ab, da dem Tier oftmals ein leidvolles Leben nicht erspart werden kann.

Kleinlebewesen für die Goldfische

Rote Mückenlarven kaufen

Rote Mückenlarven kaufen

Eine Fütterung allein mit Trockenfutter ist bei den Goldfischen, übrigens genauso wie bei anderen Fischarten, nicht empfehlenswert. Vor allem bei den gestauchten Varietäten führt diese, oft aus Bequemlichkeit gewählte, Fütterung zu Verdauungsstörungen und Tierleid. Im Handel können mehrere Sorten von Futtertieren bezogen werden, sowohl als Lebendfutter als auch in Form von Frostfutter. Noch weniger Umstände macht die Fütterung mit gefriergetrockneten Tierchen, die außerdem problemlos zu lagern sind. Folgende Kleinlebewesen dürfen an die Goldfische verfüttert werden:

  • Mückenlarven. Rote, schwarze oder weiße Mückenlarven sind eine passende Nahrung für die Goldfische. Proteinreich und fetthaltig, versorgen sie die Fische mit allen notwendigen Nährstoffen und sind leicht verdaulich. Lediglich die lebendigen Roten Mückenlarven sind für die empfindlichen gestauchten Goldfische nicht die erste Wahl, denn die Larven können eventuell mit ihren Mandibeln oder Stummelfüßen die Darmwand der Fische verletzen;
  • Gammarus (Bachflohkrebse) wird ebenfalls gerne genommen, dieses Futter ist proteinreich, aber nicht zu sehr fetthaltig, daher besteht kaum eine Gefahr der Überversorgung. Als vorteilhaft erweist sich ein hoher Anteil an Ballaststoffen, die für eine gut funktionierende Verdauung sorgen;
  • Wasserflöhe wie Daphnia, Moina oder Bosmiden können ebenfalls ohne Bedenken verfüttert werden. Dieses Futter ist allerdings nicht sonderlich nahrhaft und als Alleinnahrung nicht geeignet;
  • Enchyträen sind ein fetthaltiges Futter. Diese Kleinlebewesen eignen sich zum Beispiel als eine Ergänzung bei der Fütterung mit der mageren Kost wie Daphnia oder Moina;
  • Tubifex (Schlammröhrenwürmer) werden von den Goldfischen gerne genommen, zu achten ist freilich darauf, dass diese Kleinlebewesen aus einer sauberen Zucht kommen und nicht schadstoffbelastet sind;
  • Seidenraupen-Puppen sind eine hervorragende Proteinquelle und sehr fetthaltig. Sogar für die Goldfische wäre dieses Futter als Alleinnahrung zu energiereich, so dass die Seidenraupen nur zwei-dreimal wöchentlich anzubieten sind. Hinweis: Diese Futtertiere sind in erster Linie für die gestreckten, größeren Goldfische geeignet;
  • Mehlwürmer sind ebenfalls ein recht nahrhaftes Futter und vor allem für größere Fische optimal. Wenn eine eigene Mehlwurmzucht betrieben wird, können die frisch geschlüpften, kleinen Larven auch an gestauchte Goldfische verfüttert werden.

Leckeres aus der Küche

Den Goldfischen schmeckt so manche Köstlichkeit, die auch auf unserem Speiseplan steht. Wie auch bei der Fütterung von Koi und anderen Fischen gilt es: Auf keinen Fall Speisereste verfüttern. Bei Weitem nicht alle Lebensmittel sind eine geeignete Kost für die Goldfische, besonders schädlich und sogar giftig sind Gewürze, darunter auch Salz. Zu bedenken ist außerdem, dass obwohl die pflanzlichen Proteine von den Fischen gut verstoffwechselt werden, dürfen sie nicht im Futter dominieren. Hinweis: Von den tierischen Eiweißen kommen vor allem aquatische Proteine (Fisch, Shrimps) sowie die in den Insekten enthaltenen Proteine infrage. Huhn oder zum Beispiel Rindfleisch sind für die Goldfische nur schwer verdaulich.

Hier finden Sie einige Lebensmittel und Kräuter, die – in geringen Mengen! – für die Fütterung der Goldfische geeignet sind:

  • Feldsalat,
  • Löwenzahl,
  • Brokkoli- und Kohlrabigrün,
  • Erbsen, weich gekocht und püriert (möglichst ohne die schwer verdaulichen Schalen),
  • Kartoffeln, salzfrei gekocht,
  • Haferflocken, mit kochendem Wasser überbrüht.

Ungeeignet sind:

  • Rind-, Hühner- oder Schweinefleisch und Erzeugnisse,
  • Brot wegen einem zu hohen Kohlenhydrat-Gehalt,
  • Süßes Obst (in sehr geringen Mengen kann indes probeweise verabreicht werden).

Die wichtigste Regel bei den Leckerchen aus der Küche ist: Nicht zu viel. Diese Kost sorgt für Abwechslung, liefert Nährstoffe und Vitamine, als Alleinfutter für Fische ist aber keines der genannten Lebensmittel geeignet.

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