Koi Winterfutter – Koi füttern im Winter richtig gemacht
|Winterzeit ist Ruhezeit, die Tage werden kürzer und die Natur versinkt im Tiefschlaf. Auch ein Blick in den Gartenteich verrät – das bunte Treiben der Kois und anderer Teichbewohner hat aufgehört, an einem frostigen Tag scheinen die im Sommer so lebhaften Fische weit unter der Wasseroberfläche zu schlummern.
Da fragt sich manch ein Koiliebhaber – brauchen diese Tiere jetzt überhaupt noch Futter? Unsere Antwort lautet – Ja und nein. Warum das so ist und wie Kois im Winter richtig gefüttert werden, erfahren Sie aus diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
Winter ist nicht gleich Winter
Gerade in den letzten Jahren wird es zunehmend offensichtlich: Während der Winter einst frostige Lufttemperaturen, heftige Schneestürme und vereiste Gewässer bedeutete, erleben wir neulich Wintermonate als vielleicht regenreich und trübe, aber auch mild. Nicht nur eine weiße Weihnacht bleibt aus, sondern in manchen Regionen fällt nicht einmal eine einzige Schneeflocke vom Himmel herab und der Koi-Teich bleibt eisfrei.
Was bedeutet aber diese Klimaveränderung für die Teichbewohner?
Koi und andere Teichfische im Winter – Leben auf Sparflamme
Die Kois fahren in den Wintermonaten ihren Stoffwechsel herunter, denn als wechselwarme Tiere sind sie von der Umgebungstemperatur abhängig. In der kalten Jahreszeit wachsen die Fische kaum, sie bewegen sich langsamer und halten sich in der Regel in den unteren Wasserschichten auf. Dort, fast am Teichboden, sind sie besser vor Kälte geschützt und können so den Winter besser überstehen.
Auch in einem milden Winter wird der Stoffwechsel der Tiere verlangsamt und sie werden viel weniger aktiv. Doch bleiben Frost und Schnee aus, ist insgesamt mehr Leben im Teich zu entdecken. Besonders an einem sonnigen kurzen Wintertag erinnert das Treiben der Kois schon mal an ihr verspieltes Verhalten im Sommer. Die Fische schwimmen im Schwarm und stecken sogar ihre Mäuler aus dem Wasser.
Es ist offensichtlich: Die Tiere sind hungrig geworden!
Ja – es muss gefüttert werden!
Bei den Wassertemperaturen über 8°C wird in der Regel gefüttert, aber nicht so oft, wie im Sommer und – das Wichtigste – mit anderem Futter. Die meisten Experten neigen dazu zu behaupten, dass eine Fütterung einmal pro Tag im Winter reichen soll. Doch Pauschalisieren lohnt sich nicht, denn wenn es zum Beispiel im Dezember herbstliche Temperaturen von +10-15°C herrschen, ist der Teich voller Leben.
Mit nur einer Fütterung täglich wären die Fische unterversorgt und können sogar an den Folgen der Unterernährung verenden. Also ist ein Koi-Halter gut beraten, die Fische genau zu beobachten und das Thermometer im Blick zu behalten.
Hinweis: Nicht vergessen – Kois haben keinen Magen und kennen daher kein Sättigungsgefühl. Wenn sich aber die Fische aktiv bewegen und oft an der Oberfläche zu sehen sind, bedeutet es, dass sie viel Energie verbrauchen und dementsprechend versorgt werden müssen.
Nein – es muss nicht unbedingt gefüttert werden!
Sinken die Lufttemperaturen unter den Gefrierpunkt, fängt der Teich an zu zufrieren, dann soll auch die Fütterung abgestellt werden. Wenn die Kois etwas apathisch wirken, gar nicht an die Oberfläche kommen und auch mal ein Pellet am Fisch vorbei schwimmt, ohne dass das Tier danach sofort schnappt – dann ist es an der Zeit, die Fütterung für einige Tage auszusetzen.
Hinweis: Füttern „auf Vorrat“ ist keine gute Idee, denn Futterreste können zum einen den Filter verstopfen und zum anderen beginnen bei den wärmeren Temperaturen die Zersetzungsprozesse, was zum explosionsartigen Algenwachstum führen kann. Summa summarum wurde bereits oft beobachtet, dass bei Wassertemperaturen unter 5°C Kois kein Futter mehr aufnehmen wollen. Wird es wieder wärmer, ist die Fütterung in kleineren Portionen ein bis zweimal täglich wieder aufzunehmen.
Sonderfall beheizter Teich
Viele Teichbesitzer decken das kleine Gewässer in den Wintermonaten mindestens teilweise ab. Diese Maßnahme hilft, den Teich eisfrei zu halten, was eine bessere Sauerstoffversorgung der Fische bedeutet. Außerdem sind in einem abgedeckten Teich die Wassertemperaturen um 1°C bis 2°C höher und der Nahrungsbedarf dementsprechend etwas größer. In einem beheizten Teich herrschen das ganze Jahr über angenehme Temperaturen.
Die Fische bleiben daher auch im tiefsten Winter aktiv und brauchen Energiezufuhr. Je nach der Wassertemperatur darf sogar im Winter mit dem Sommerfutter gefüttert werden. Am besten aber kommt bei den Tieren ein Mix aus Sommer- und Winterfutter an.
Winterfutter – was ist das?
Nun sind bereits diese Namen gefallen: Winter- und Sommerfutter.
Ja, es gibt tatsächlich gravierende Unterschiede zwischen diesen beiden Varianten. Während die Tiere im Sommer vor allem mit viel Energie und Vitalstoffen für das Wachstum und die Farbenpracht versorgt werden sollen, brauchen die Kois und andere Teichfische im Winter nährstoffreiches und leicht verdauliches Futter. Vor allem sind Weizenkeime ein hochwertiges Futter für den Winter, sie sind gut bekömmlich und halten die Tiere fit, ohne ihren Stoffwechsel zu sehr zu belasten.
Weizenkeime sind:
- Vitaminreich
- Enthalten lebenswichtige Mineralien
- Spurenelemente
- Und essentielle – vom Körper der Fische nicht synthetisierende – Fettsäuren.
Hinweis: Auch Graubrot enthält Weizenkeime und darf an die Kois verfüttert werden, aber wegen der darin enthaltenen Kohlenhydrate nur in relativ geringen Mengen.
Fette sind energiereich, aber nicht alle Fette sind gut bekömmlich. Rohfette sollen dabei eindeutig Vorrang haben, denn sogar bei einem relativ hohen Fettgehalt verfetten die Fische nicht. Hocherhitzte Fette sind, umgekehrt, nur mit Vorsicht zu genießen.
Selbstverständlich sollen in einem hochwertigen Winterfutter auch Proteine (Eiweiße) enthalten sein, am besten solche tierischen Ursprungs wie zum Beispiel aus dem Fischmehl.
Hinweis: Je tiefer die Wassertemperaturen, desto mehr suchen die Fische die Tiefe und sind an der Oberfläche seltener zu sehen. Daher ist Sinkfutter für die Winterversorgung am besten geeignet, denn sogar ein träger, inaktiver Koi wird seine Chance auf ein Häppchen bekommen. Kommt mitten im Winter ein Tauwetter, so dass die Fische wacher werden, kann auch gerne schwimmendes Winterfutter eingesetzt werden.
Zwei neue Futtersorten
Mit Wheat Germ und Winter Vital wird der Markt um zwei Qualitätsprodukte reicher. Während Wheat Germ, ein hochwertiges Schwimmfutter mit Weizenkeimen, das ganze Jahr über verabreicht werden darf, ist das Sinkfutter Winter Vital extra für die Winterfütterung konzipiert.
Beide Futtersorten sind reich an:
- Proteinen
- Vitaminen
- Mineralien
- Leicht verwertbaren Fettsäuren.
Eine wichtige Eigenschaft der Pellets ist die sogenannte Wasserstabilität – im Wasser behalten sie recht lange ihre Form und können somit leicht von einem Fisch gefunden und aufgenommen werden.
Fütterungsempfehlung
Liegt die Wassertemperatur bei 12°C – 15°C, wird dem Sommerfutter eine Mischung aus Wheat Germ und Winter Vital zugefügt, um die Fische auf den Winter zu konditionieren. Bei 5°C – 12°C wird ausschließlich mit Wheat Germ und Winter Vital gefüttert. Bei Wassertemperaturen unter 5°C wird die Fütterung vorübergehend eingestellt.