Aug01
Die Antwort auf die Frage ob Fische Wasser trinken ist durchaus verblüffend. Der Fisch an sich ist kein abgeschlossener Körper, der sich im Wasser befindet. Er tauscht stattdessen ständig mit seiner Umgebung über die Kiemen usw. Wasser aus. Ob er dazu noch trinkt, oder nicht, hängt davon ab, ob es sich um einen Süß- oder Meerwasserfisch handelt.
Salzwasserfische im Meer unterliegen den Bedingungen der Osmose. Darunter versteht man, dass sich der Salzgehalt von Flüssigkeiten, wenn sie durch eine durchlässige Membran getrennt sind, immer versucht auszugleichen. Übertragen auf die Meerwasserfische heißt das Folgendes: Der Salzgehalt innerhalb des Fisches ist immer niedriger als die Salzkonzentration im Meer. Da nach dem osmotischen Gesetz immer die Flüssigkeit mit dem niedrigeren Salzgehalt zu der Flüssigkeit mit dem höheren Salzgehalt fließt, verliert der Fisch ständig Wasser an das Meer. Um diesen Wasserverlust auszugleichen, muss der Fisch ständig trinken. Dass der Salzwasserfisch nicht irgendwann die gleiche Salzkonzentration wie die im Meer hat, liegt daran, dass er das überschüssige Salz über die Kiemen wieder abgibt. Würde er dies nicht tun, wäre das Meerwasser für ihn unverträglich und giftig, da die Salzkonzentration viel zu hoch ist. Meerwasserfische müssen also ständig trinken, um nicht auszutrocknen.
Beim Süßwasserfisch ist es genau andersherum. Die Salzkonzentration in ihm ist größer als die in seiner natürlichen Umgebung. Deshalb fließt automatisch mehr Wasser in den Fisch hinein als hinaus. Dazu nimmt der Süßwasserfisch zusammen mit der Nahrung und über die Kiemen Wasser auf. Das reicht vollkommen und ist meist sogar mehr als genug. Ein Fisch im Süßwasser ist dadurch weniger damit beschäftigt zu trinken, sondern vielmehr damit, das Wasser wieder auszuscheiden.
Weiteres Kurioses und Wissenswertes rund um das Thema Fische können Sie auch in unserem Artikel "Schlafen Fische im Aquarium?" nachlesen.