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Wissenswertes über Artemia, Ernährung, Bedeutung

Bedeutung der Artemia

Der Kiemenfußkrebs Artemia (auch bekannt als Artemia Salina) ist ein wichtiges und beliebtes Futtermittel für See- und Süßwasserfische geworden. Dank seines hohen Nährwertgehalts ist er aus der heutigen Fischzucht nicht mehr wegzudenken. Gezüchtet in Aquarien oder industriellen Fischzuchtfarmen, wird der Artemia Salina meist in getrocknetem oder gefrorenem Zustand verfüttert.

Artemia Salina

Der Artemia Salina ist sehr widerstandsfähig und besitzt eine hohe Lebensfähigkeit. Zusammen mit der eingeschlechtlichen Art der Artemia parthenogenetica (Männchen kommen nur sehr selten vor) trifft man Populationen des Artemia Salina in Europa, Asien und Afrika an.

Körperbeschreibung des Artemia Salina:

Zweigeschlechtliche, erwachsene Artemiakrebse erreichen eine Länge von 10 mm, einige parthenogenetische Krebstiere können sogar bis zu 20 mm groß werden.

Die Körperfarbe hängt von Futter- und Sauerstoffkonzentration des Wassers ab und variiert von leicht grüner bis zu intensiv roter Farbe.

Je älter ein Artemiakrebs ist, desto intensiver ist seine Körperfärbung. Unterteilt wird der Körper von Artemien in Segmente; dabei besitzt der Artemia in der Regel 15 Körpersegmente, an denen in regelmäßigen Abständen insgesamt 11 blattförmige, behaarte Beinpaare wachsen.

Zur Sinneswahrnehmung dienen dem Artemia zwei Komplexaugen, eines an jeder Seite des Kopfes (frisch geschlüpfte Nauplien verfügen lediglich über einen Augenfleck). Ein Paar Antennen, das je nach Geschlecht des Krebses unterschiedlich aufgebaut ist, hilft dem Männchen, das Weibchen bei der Kopulation zu fixieren. Ein Paar Mandibel dient als Mundwerkzeug.

Lebensumgebung der Artemia Salina:

Artemien leben in chlorid-, sulfat- und karbonathaltigen Gewässern, deren Salzgehalt 300 Promille (300 g Salz in 1 Liter Wasser) erreicht. Eine kurze Zeit lang können Artemien auch in Süßwasser existieren, was sie als Lebendfutter für Süßwasserfische geeignet macht.

Die ausgeprägte Überlebensfähigkeit der Artemien zeigt sich besonders deutlich bei den Temperaturunterschieden der Gewässer, die sie bewohnen. In manchen Gewässern schwankt die Wassertemperatur im Verlauf eines Jahres zwischen -20°C und +30°C; in anderen Regionen ist dieser Unterschied sogar noch gravierender.

Dabei ist der Artemia von Natur aus eine wärmeliebende Krebsart, dessen optimale Umgebungstemperatur in der aktiven Lebensphase bei 25-28 °C liegt.

Bei einem Absinken der Wassertemperatur verlangsamen sich die Lebensprozesse des Artemia und bei einer Temperatur unter 5 °C stirbt er in der Regel.

Allerdings sind auch Fälle bekannt, in denen eingefrorene Krebse nach dem Auftauen wieder weiterlebten.

Genauso unempfindlich wie gegen Temperaturunterschiede ist der Artemia auch gegenüber dem Sauerstoffgehalt des Wassers, dessen Defizit in Salzgewässern keine Seltenheit ist. Die Schwellenkonzentration für einen erwachsenen Artemiakrebs liegt hier bei 0,5 Milligramm pro Liter und für Nauplien liegt sie noch darunter bei lediglich 0,3mg/l. Aber sogar in einer anaeroben (sauerstofffreien) Umgebung kann der Krebs noch bis zu 2 Stunden existieren.

Auch gegenüber der Verschmutzung seiner Umgebung ist der Artemia äußerst widerstandsfähig. In vielen Salzgewässern mit Schwefelwasserstoffverseuchung ist der Artemia oft die einzig überlebende Spezies. Diese Fähigkeit, in Umgebungen zu überleben, die für seine möglichen Feinde tödlich sind, dient dem Artemia als sicherster, ökologischer Schutz und hilft ihm in diesen Gebieten über seine fehlenden anatomischen oder verhaltensbedingten Schutzmechanismen hinweg.

Ernährung der Artemia Salina:

In der freien Natur ernährt sich der Artemia von Bakterien, Algen, Einzellern und Detritus.

Soll der Artemia unter Hausbedingungen zur Verfütterung an größere Zierfische gezüchtet werden, müssen die frisch geschlüpften Nauplien zunächst in einem separaten Gefäß großgezogen werden. Als Nahrung für die Nauplien eignet sich z.B. Backhefe, die dem Wasser hinzugefügt wird, bis eine leichte Trübung entsteht. Die nächste Fütterung ist erst dann wieder notwendig, wenn das Wasser sich wieder vollständig aufgeklart hat.

Auch Mikroalgen in verschiedener Form (lebend, getrocknet, als pastenförmige Masse) eignen sich als Nahrung zur Fütterung von Nauplien oder auch bereits ausgewachsener Artemiakrebse.

Artemien sind Rückenschwimmer. Sie schwimmen mit der Körperunterseite nach oben, zum Licht gerichtet und filtern die Nahrung mit Hilfe ihrer behaarten Beine aus dem Wasser. Hierbei haben sie keine Möglichkeit, Nahrung von anderen im Wasser schwimmenden Teilchen zu unterscheiden; so gelangen z.B. Sandkörner und alimentäre Teilchen gemeinsam in die Mundöffnung. Feste Teilchen, die in die Mundöffnung gelangen, stimulieren dabei den Prozess des Schluckens.

In Wasser, das einen Überschuss an Nahrung beinhaltet, findet man in den Exkrementen der Artemiakrebse hohe Anteile an un- bzw. halbverdauten organischen Stoffen. Diese Exkremente dienen den Krebsen als Nahrungsreserve. Im Bedarfsfall wühlt der Artemia mit seinen Beinen die Bodensedimente auf und schluckt die darin enthaltenen Schwebeteilchen zur erneuten Verdauung wieder auf.

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Fortpflanzung der Artemia Salina:

In zweigeschlechtlichen Populationen von Artemien packt das Männchen während der Paarungszeit das Weibchen mit seinen hackenförmigen Antennen und fixiert es. In dieser Position schwimmt das Paar über einen Zeitraum von bis zu einer Woche. Das Männchen führt sein Kopulationsorgan in die Öffnung des Brutsackes des Weibchens ein, wo die Befruchtung stattfindet.

Artemia Salina Paarung

Bei Populationen parthenogenetischer Artemien (Parthenogenese - Jungfernzeugung) beginnt die Entwicklung des Embryos direkt nachdem das Ei den Brutsack erreicht hat, ohne vorige Befruchtung. Unter günstigen Bedingungen verläuft die Entwicklung des Eies vollständig im Brutsack und wird durch eine Lebendgeburt vollendet. Allgemeiner kann das Weibchen entweder ein freischwimmendes Nauplius oder ein Ei, das sich nur wenige Stunden vor dem Ende der Embryogenese befindet, aus seinem Brutsack entlassen.

Verschlechtern sich die Lebensbedingungen, bringt das Weibchen nur noch Cysten (mehr als 300 Stück in ein bis zwei Wochen) zur Welt, die mit einer dicken, undurchlässigen, mehrschichtigen Schale umhüllt sind.

 

Artemiacysten:

Unter unfreundlichen oder feindlichen Umweltbedingungen ausgelegte Artemiacysten befinden sich im Zustand der Kryptobiose. Ähnlich wie in einem Winterschlaf ist die Entwicklung des Embryos eingefroren, bis sich seine Umweltbedingungen verbessern und ihn dadurch schließlich „Erwachen“ lassen.

Neben der von Umweltfaktoren abhängigen Kryptobiose gibt es auch die von endogenen Komponenten abhängige Form, die Diapause (i.w.S.). Cysten, die sich in einer solchen Diapause befinden, lassen sich nicht durch äußere Einflüsse reaktivieren.

Mit Hilfe der Diapause können ausgelegte Embryos ihre Entwicklung auch ggf. mehrfach unterbrechen. Dieses Phänomen hat eine große biologische Bedeutung für die Artemiakrebse als Schutz im Falle einer unvorhergesehen, ökologischen Katastrophe. In günstigeren Fällen können aber auch schnell neue Lebensräume erschlossen werden.

Zusammenfassend kann man Artemiacysten in drei Gruppen unterteilen:

1. Ein kleiner Teil der Artemiacysten (nur wenige Prozent) befindet sich in einem „Dämmerschlaf“ (Oligopause) und „erwacht“ schnell.

2. Der wesentliche Teil der Cysten (bis zu 90%) braucht natürliche Anregung (Trocknung, Durchfrieren) zum „Erwachen“.

3. Eine Art „Versicherungsgenpool“ bildet der dritte Teil der Artemiacysten. Diese befinden sich in einer sehr tiefen Diapause, was das Überleben der Art bei länger andauernden ökologischen, klimatischen oder geologischen Katastrophen sichert.

Während der Diapause haben Artemiacysten eine beneidenswerte Überlebensfähigkeit.

Eine Vielzahl von Experimenten zeigte, dass sie Tiefvakuum, Kaltsterilisation, Durchfrieren bis zu einer Temperatur von -196°C und die Erhitzung auf bis zu +103°C, Bearbeitung mit aggressiven Flüssigkeiten und Pestiziden, starke Trocknung und auch anaerobe Umgebungen überstehen können.

1979 wurden in den USA Bohrungsarbeiten im Gebiet des Großen Salzsees im Norden Utahs durchgeführt. Zwischen zwei Salzschichten einer Bodenprobe stieß man auf Artemiacysten, deren Radiokohlenstoffalter auf 10.000 Jahre bestimmt wurde. Nach der Inkubation sind Nauplien geschlüpft.

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Interessantes über Artemia Salina:

Die kleinsten Nauplien (Trockengewicht: 1,63 Mikrogramm) schlüpfen aus den Artemiacysten, die in San Francisco (USA) vorkommen, die größten (Trockengewicht: 3,33 Mikrogramm) aus den Artemiacysten aus Margarita-de-Savoia (Italien).

Unterstamm:Krebstiere (Crustacea)
Klasse:Kiemenfußkrebse (Branchiopoda)
Ordnung:Kiemenfüßer (Anostraca)
Familie:Artemiiadae

Unterarten:

Artemia tunisiana- Europa/Nordafrika
Artemia franciscana- Nordamerika/Karibik
Artemia parthenogenetica- Europa/ Australien
Artemia sinica- Zentralasien/ China
Artemia persimilis- Argentinien
Artemia urmiana- Iran

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